Kurz berichtet

In dieser Legislaturperiode

wurde Wirtschaft marode,

Kultur zerfetzt,

Menschen aufeinander gehetzt,

Demokratie zur Seite geschoben,

Exekutive hat sich erhoben,

dem Tod wollte man Einhalt gebieten,

öffentliches Leben kam zum Erliegen,

Menschen mit Schuldgefühlen umwoben

und ständig wird das Leben weiter verschoben.

Ein kleines Trostpflaster

Lustig, lustig heute schreiben.

Musisch durch den Fasching gleiten.

„Tralala, ja in Brasilia

tanzt die Familia

um den Zuckerhut

und findet Samba gut…“

Die Sonne scheint und an der Ecke

tanzt in ihrem Haus die Schnecke.

Sie geht mit zum Maskenball,

der auf den Straßen überall.

Maskiert als „Tristesse“ in Sack und Asche,

ihre Haare wirr onduliert in der Umhängetasche.

Wo findet sie ein paar olle Kamellen?

Vergessene von letzten Jahr, bitte ein paarmal hochschnellen.

Die Luftschlange hat eine Flaute.

Sie hat sich gehäutet und die mit Raute

verzierte alte Maskenhaut verloren,

sie spannte zu sehr hinter den Ohren.

Dies Jahr kein Helau und kein Alaf.

Im Stall gähnt gelangweilt ein Schaf

und meint schmunzelnd: „… und nicht vergessen,

Maske abnehmen beim Krapfenwettessen.

 

Prost, einen schönen Fasching!

Ein Gläschen Prosecco ist immer drin.

Verdrängt das Alltagsgrau

und dann seh’n wir nimmer so genau,

dass die 35 nun die neue 50 =

Politiker und Mathematik!

Freiheit

Leben Sie noch frei oder wischen Sie schon?

Sind Sie gefesselt an Ihr Mobiltelefon?

 

Noch lebe ich frei in dieser Stadt,

die jedoch schon viele „Gefangene“ hat.

Blind und taub,

fest verbunden mit der Cloud.

Gedanklich leben sie in einer bunten Welt,

welche Menschenfischer für sie zusammengestellt.

Mit ans Mobiltelefon gefesselten Händen,

lassen sie sich von einer falschen Freiheit blenden.

In einem Netz ist man niemals frei,

dies scheint ihnen einerlei.

 

Meine Freiheit möchte ich noch lange nützen

und durch ihre Netzmaschen schlüpfen.

Meine Hände frei bewegen.

Ich will mit offenen Augen und Ohren durch’s Leben gehen.

Mich überall frei bewegen, möchte ich noch lange genießen.

Sehen, wo in meiner Stadt Blumen sprießen.

Hören, wo der Straßenmusiker musiziert.

Erkennen, wer neben mir spaziert.

Möchte echte Wolken sehen am Himmel,

ohne ständiges Handygebimmel.

Frei sein von der Netzlast der Welt.

Ich zahle auch gern mit echtem Geld.

Frei denken, lieben was und wie es mir gefällt.

Wichtig für mich, scheinbar doch nicht für die Internetwelt.

 

Ich möchte meine Freiheit behalten

und mein Leben netzfrei gestalten.

Freiheit wünsche ich jedem Menschen, denn frei zu sein ist ein schönes Gefühl.

Freiheit sollte mehr sein, als ein Platz in Fürth, gegenüber einem Wasserspiel.

 

 

Wir Alle

Wir alle brauchen vor allem,

einen Menschen der uns mit Wohlgefallen

betrachtet.

Der uns nicht verachtet,

sondern so wie wir sind liebt.

Der uns nicht verbiegt

nach seinem Willen,

den wir niemals können erfüllen,

im ganzen Leben –

auch nicht, wenn wir uns dafür selbst aufgeben.

Kurz gesagt: Einen Menschen, welcher einem selbst keinerlei Vorwürfe macht, egal was man denkt oder tut.

Auch ich schaffe dies nicht immer. Hoffe jedoch dann: Alles wird gut.

Zuviel Zweisamkeit macht einsam

Manche Bleistiftspielerei in der Nacht,

hat mich vor dieser Krise um den Schlaf gebracht.

Ich schlief dann morgens bis in die „Pupp’n“.

Aß zum Frühstück einen Teller Supp’n.

Zeigte mittags dem Paketboten mein schlamperts Morgengesicht,

aus dem nicht unbedingt Schönheit spricht.

Seitdem mein Gatte nun zu Haus,

kriech‘ ich zu nachtschlafender Zeit aus dem Bett hinaus.

Doch das grelle Morgenlicht

verträgt meine innere Fledermaus nicht

und so kann ich gähnend nur erwähnen:

„Ich bin müde und meine Augen tränen.“

Es nützt nichts, wenn ich geh‘ früh zu Bett –

dies macht’s nicht wett.

Denn ich bin ein Nachttier

und nicht vor mittags hier

mit klaren Gedanken,

welche sich dann erstmal um den Kaffeeduft ranken

und dann auf dem Papier sich entfalten…

 

Wir beide würden gerne unseren eigenen Rhythmus wieder erhalten.

Denn in dieser staatlich verordneten Zweisamkeit

macht sich bei uns beiden langsam Unmut breit.

Wir können nun Paare verstehen,

wenn sie getrennte Wege gehen.