Der Pappelsteg

Die Flutbrücke gebaut aus Holz.

Die Pappeln umrahmen sie stolz.

Der Radweg unten, dort wo die Laternen stehen.

Schließ die Augen, vielleicht kannst du mich winken sehen.

 

Hinüber schauen,

durch die Flussauen.

Wie oft kam ich hier entlang?

Zum Arbeitsplatz fuhr ich tagein, tagaus, jahrelang.

Im Schnee, im Regen, bei Sonnenschein

und im Nebel – da ist es, als wäre man im Wiesengrund ganz allein.

Im Sturm gebeutelt,

hat so mancher Ast mir den Weg verstellt.

Mein Rad habe ich hier schon auf den Schultern getragen

und trotzallem kann ich laut sagen:

„Es ist in Fürth mein liebster Weg,

im Wiesengrund der Pappelsteg.“

 

 

Die Regeldenkmaschine

In der Stimme den zarten Schmelz,

so säuselt der Wolf im Schafspelz

seine Gebote ins Mikrofon.

Und schon,

liegen die Geißlein ihm zu Füßen

und müssen vor der Maske büßen.

 

Es ergeht dem Volke nun wie im Wilhelm Tell,

doch kein Held so schnell zur Stell‘.

Auch nicht in der Opposition,

sie schweigt zu lange schon.

Ist das nicht verrückt,

dass man lieber vor Angst erstickt?

Als…

Keinesfalls…

 

Das Leben ist jetzt leer geworden.

Bedrückendes Schweigen an so vielen Orten.

Nur Belastung,

keine Entlastung.

Knüppeldick prasselt es auf uns hernieder,

monatelang und täglich wieder.

Bis wir und ist dies nicht verrückt,

an den Geboten sind erstickt?

 

Nur immer: „Appell!“

„Appell, Appell!!“

Wo bleibt Hoffnung, Zuversicht –

bevor zu Boden gedrückt, das Volk erstickt?

 

Die Sonne scheint, das Vöglein flattert

und eine Regeldenkmaschine rattert…

 

Am Rande

Flaschensammler sammeln Flaschen.

Leere Flaschen füllen leere Taschen.

Sie sammeln hier und dort,

suchen überall an jedem Ort,

auch in den Mülleimern im Stadtpark.

Trifft dies nicht ins Knochenmark

einer Gesellschaft,

welche sich langsam selbst abschafft?