Ich wär so gern am Mittelaltermarkt ein Gast.
Am offenen Feuer lade ich ab meine Last.
Wärme mit Chai, dem Milchtee mein Gemüt,
während das Feuerchen wärmt und glüht.
Der Glühwein heißt hier gewürzter Wein,
wird serviert im Trinkhorn fein.
Dazu ein Handbrot gefüllt,
das auch den größten Hunger stillt.
Die Waffenschmiede hat Hochkonjunktur.
Der Knabe liebt das Schwert, kennt er doch nur
aus Erzählungen die Kriege
und träumt von Siege.
Die Mädchen schmücken sich mit Tand:
Pelz, Bändereien und an der Hand
ein Ringlein,
klein und fein.
Am Schmuckstand hält Einzug die Gegenwart,
in Form eines Kartenlesegerätes, welches erspart
das Münzenzählen –
Bargeld oder Karte, ihr könnt wählen.
Im handbetriebenen Riesenrad
sitzen kleine Kinder brav und apart,
fahren jauchzend viele Runden
und sind dann Richtung Bühne verschwunden.
Cloundame und Weihnachtself
treffen jeden Kindernerv
und entlocken Kindern lautes Lachen,
mit ihren verrückten Sachen…
Der Platz dies Jahr leer,
keine Buden mehr.
Das Lachen verklungen,
Feuerzauber im Internet verschwunden.
Nur ein einzelner Baum weit und breit,
ein Symbol der Einsamkeit?
Noch ist kein weiterer Baum zu sehen
und ich kann um ihn herum gehen,
und träume,
von Mittelaltermarkt im Glanze tausender Weihnachtsbäume.