Nachspiel

Ganz Deutschland in Trauer.

Der Himmel weint Regenschauer.

Die Sonne schaut ob Jubel sich lohne,

sie wohnt in fußballfreier Zone.

Der Gegner staunte

und tanzte in Feierlaune.

Der Ball rollt heiter,

auch ohne uns weiter.

Übrig bleibt Fanartikeldreck.

Der Wind spielt Ball und rollert ihn weg.

Hör hin mit feinem Ohr,

er jubelt leise „Toor!“

 

…wegen Überfüllung geschlossen.

In meinem Blickfeld steht,

verschmiert und beklebt,

ein Mülleimer, so überfüllt,

dass sein Inhalt bis zum Boden herunter quillt.

 

Pizzakarton gesellt sich zu Pizzakarton

und beide fangen schon

über Nachwuchs zu denken an,

da kommt der Nächste schon heran,

mit Resten von Pizza Speziale, Margarita oder Salami.

Die Verpackung vom Sandwich mit Pastrami

umschmeicheld einen Kaffeebecher

mit Cappuccinoresten süß und lecker.

Der Wind raschelt mit der Folientüte,

das Bonbonpapier spielt die Prüde.

Pinkfarbenen Plastikbesteck

leuchtet keck

auf im Sonnenstrahl

und findet es ganz normal

sich hier zu versammeln

und vor sich hin zu gammeln.

 

Schon lange

umspannt die Metallspange

keinen Sektkorken mehr

und die Flasche jammert, sie wäre leer.

Die Bananenschale

schlingt sich einige Male

zärtlich um die gebrauchte Windel,

welche ohne Kindel

neue Freiheit findet…

und die Maske verschwindet

im Schatten der Dose,

die lose

rollt dahin.

Was war einst wohl drin?

 

Müll, das neue Allgemeingut,

welches mit Elan und ruhig Blut

überall wird aufgeschichtet

und neu gewichtet.

 

Spielfreude

So mancher Fußballspaß

ertrinkt mitunter im Regennaß.

Wenn so manche Schweißesgischt

sich mit Regenwasser mischt

und der Ball mehr schwimmt als rollt,

hat am Rasen sich’s ausgetollt.

 

Dieses Spiel sah ich gern an.

Die Schotten trickreich, voller Kampfgeist und Elan,

versuchten England in den Rasen zu rammen

und in die Hölle zu verdammen.

Leider ergab sich für sie kein Tor.

Doch auch ohne, stieg lauter Jubel empor.

Bunt zerzaust…

Dotterblume, Hahnenfuß,

Gänseblümchen – Pflanzen, die man kennen muss.

Auch blüht im Sommer rot der Mohn,

in der Nähe wo ich wohn‘.

Viele Gräser

von Rand der Felder,

bereichern meinen

kleinen

Blumenstrauß,

der etwas zerzaust

in Omas alter Vase steht.

Diesen Spaß hab ich zuletzt als Kind erlebt.

Blumen pflücken

und sich zur Erde bücken.

Ist, sich vor ihr mit Respekt zu verneigen

und sich selbst eine kleine Freude zu bereiten.

…so wunderbar träumen

Ich kann hier so wunderbar träumen.

Es ist, als wäre ich in Indien unter Bäumen

oder am Strand.

Liege in der Wiese, wie im warmen Sand.

Schau in die Sterne,

träume von der Ferne.

In Gedanken, Gesang erklingt –

die Melodie endlos in mir schwingt.

 

In die Nacht hinaus lauschen,

hör‘ ich Wasserfälle rauschen.

Oder sind es, im Park die Wasserfontänen?

Ich träume im Park, vergaß ich dies zu erwähnen?

 

Ich sitz auf der Schaukel und träum‘ zu meinem Entzücken,

ich säße auf einem Elefantenrücken.

Stimmen murmeln oder rufen…

Kinder spielen, sie suchen…

Was…? Meinen Sinne öffnen sich –

Düfte verwirren mich.

 

In Gedanken reise ich durch ein fernes Land.

Die Berührung einer Hand

holt mich zurück

und ich erblick‘

ein Kind, es wartet auf die Schaukel.

Ich lache und erheb‘ mich schnell.

Spaziere weiter und

genieße die laue Abendstund‘.

Fliederduft

erfüllt die Luft.

Stadtpark im Mai,

bald kommt der Sommer herbei.