Vorfreude

Ich rieche schon die gute Luft,

hör‘ der Insekten summen.

Die Wiesen verbreiten ihren eigenen Duft.

Am Fluß entlang zu bummeln.

 

Frei von des Alltags Hast,

hinaus und Mal was Grünes sehn.

Frei von des Winters Last,

ohne Mantel spazieren gehn.

 

Warme Frühlingsluft

mit Musik der Insekten, sie summen.

Die Stadt verbreitet ihren eigenen Duft.

Im Park entlang zu bummeln.

 

In meinen Träumen höre ich schon,

das Rutschen der Stühle.

Sehe einen geöffneten Eispavillon,

schmecke die süße Kühle.

 

Noch hülle ich mich in meinen Mantel,

ziehe die Mütze über meine Ohren,

schnüre an meinen Stiefeln die Bandel –

Winter, bald hast du verloren.

 

Kurz berichtet

In dieser Legislaturperiode

wurde Wirtschaft marode,

Kultur zerfetzt,

Menschen aufeinander gehetzt,

Demokratie zur Seite geschoben,

Exekutive hat sich erhoben,

dem Tod wollte man Einhalt gebieten,

öffentliches Leben kam zum Erliegen,

Menschen mit Schuldgefühlen umwoben

und ständig wird das Leben weiter verschoben.

Ein kleines Trostpflaster

Lustig, lustig heute schreiben.

Musisch durch den Fasching gleiten.

„Tralala, ja in Brasilia

tanzt die Familia

um den Zuckerhut

und findet Samba gut…“

Die Sonne scheint und an der Ecke

tanzt in ihrem Haus die Schnecke.

Sie geht mit zum Maskenball,

der auf den Straßen überall.

Maskiert als „Tristesse“ in Sack und Asche,

ihre Haare wirr onduliert in der Umhängetasche.

Wo findet sie ein paar olle Kamellen?

Vergessene von letzten Jahr, bitte ein paarmal hochschnellen.

Die Luftschlange hat eine Flaute.

Sie hat sich gehäutet und die mit Raute

verzierte alte Maskenhaut verloren,

sie spannte zu sehr hinter den Ohren.

Dies Jahr kein Helau und kein Alaf.

Im Stall gähnt gelangweilt ein Schaf

und meint schmunzelnd: „… und nicht vergessen,

Maske abnehmen beim Krapfenwettessen.

 

Prost, einen schönen Fasching!

Ein Gläschen Prosecco ist immer drin.

Verdrängt das Alltagsgrau

und dann seh’n wir nimmer so genau,

dass die 35 nun die neue 50 =

Politiker und Mathematik!

Freiheit

Leben Sie noch frei oder wischen Sie schon?

Sind Sie gefesselt an Ihr Mobiltelefon?

 

Noch lebe ich frei in dieser Stadt,

die jedoch schon viele „Gefangene“ hat.

Blind und taub,

fest verbunden mit der Cloud.

Gedanklich leben sie in einer bunten Welt,

welche Menschenfischer für sie zusammengestellt.

Mit ans Mobiltelefon gefesselten Händen,

lassen sie sich von einer falschen Freiheit blenden.

In einem Netz ist man niemals frei,

dies scheint ihnen einerlei.

 

Meine Freiheit möchte ich noch lange nützen

und durch ihre Netzmaschen schlüpfen.

Meine Hände frei bewegen.

Ich will mit offenen Augen und Ohren durch’s Leben gehen.

Mich überall frei bewegen, möchte ich noch lange genießen.

Sehen, wo in meiner Stadt Blumen sprießen.

Hören, wo der Straßenmusiker musiziert.

Erkennen, wer neben mir spaziert.

Möchte echte Wolken sehen am Himmel,

ohne ständiges Handygebimmel.

Frei sein von der Netzlast der Welt.

Ich zahle auch gern mit echtem Geld.

Frei denken, lieben was und wie es mir gefällt.

Wichtig für mich, scheinbar doch nicht für die Internetwelt.

 

Ich möchte meine Freiheit behalten

und mein Leben netzfrei gestalten.

Freiheit wünsche ich jedem Menschen, denn frei zu sein ist ein schönes Gefühl.

Freiheit sollte mehr sein, als ein Platz in Fürth, gegenüber einem Wasserspiel.

 

 

Wir Alle

Wir alle brauchen vor allem,

einen Menschen der uns mit Wohlgefallen

betrachtet.

Der uns nicht verachtet,

sondern so wie wir sind liebt.

Der uns nicht verbiegt

nach seinem Willen,

den wir niemals können erfüllen,

im ganzen Leben –

auch nicht, wenn wir uns dafür selbst aufgeben.

Kurz gesagt: Einen Menschen, welcher einem selbst keinerlei Vorwürfe macht, egal was man denkt oder tut.

Auch ich schaffe dies nicht immer. Hoffe jedoch dann: Alles wird gut.