Kein Bus in Sicht

Heute streikt der Busverkehr.

Irgendwohin kommt Nirgendwer.

Kein Tanz, kein Kino heute für mich.

Sehr traurig und sehr ärgerlich.

 

Irgendwo,

war heute jemand über eine Fahrgelegenheit froh.

Irgendwie,

kamen die Eine oder der Andere doch noch ans Ziel.

Irgendwann, bleiben die Bustüren auch für die Fahrer geschlossen.

Diese dürfen dann hoffen,

dass KI

für sie

genug Bürgergeld hat.

Wenn nur noch KI arbeitet wird es knapp,

mit des Bürgers Geld,

überall in der Welt.

Denn, sind eines Tages alle Busse und Bahnen vernetzt

und KI sich ans Steuer setzt,

öffnen sich weltweit

die Türen zur Arbeitslosigkeit.

 

Unverpackt und lose, alles Gute zum Muttertag

Heute gibt es Quatsch mit Soße

das Muttertagsgedicht aus der Vorratsdose.

Am Sonntag ist der Tag der linken Hände.

Meine Erinnerungen füllen Buchbände‘

mit großen und kleinen Disharmonie‘.

In viele Fettnäpfchen trat ich hinein, bis an die Knie.

Jedes Jahr das gleiche Spiel,

irgendwann war’s mir zuviel.

Bei uns war er gefürchtet, der Muttertag.

Oft hatte Mama die doppelte Plag‘.

Mit etwas Glück, der Tag ohne Scherben

vom guten Service, dem Geerbten.

Die Schnitzel dunkelbraun auf beiden Seiten,

das mochte Papa auch nicht leiden.

Wohl dem, der einen Putztrupp nennt sein eigen…

Viel Freude nun mit dem Muttertagsreigen.

 

Der Toast verbrannt.

Den Kaffee am Geschmack kaum erkannt.

Die Marmelade ins Nachhemd geschmiert.

Die Katze Frühjahrsjunge gebirt.

Vater humpelt. Er ist ungelogen,

über das Spielzeug im Flur geflogen.

Das Blumenwasser als See im Bett:

„Muttertag?“ Oh Schreck!

Für die Sammlung zwei neue Topflappen parat.

Die Kinder kochen heute Spaghetti mit Spinat.

Hoffentlich nehmen sie nicht das gute Geschirr.

Die Mutter in sich gekehrt, ganz still

und manchmal schluchzte sie leise:

„Lieber Gott, warum schenkt man mir keine Tagesreise?“

Der Kleine mit vollen Windeln ins Frühstückstablet gekracht…

Muttertag! Gott sei Dank, vorbei heut‘ Nacht.

 

Regentropfen

Frühlingsgefühle völlig durchnässt.

Regen tropft aus dem Geäst.

Der Regenschirm schon an der Hand festgewachsen.

Es regnet im Norden, Westen, Süden und Sachsen.

Und in Nürnberg und Fürth,

da regnet es mit.

Wenn mir jemand erzählt, es regnet noch nicht genug,

schluchze ich in mein Taschentuch.

Aus meiner Sicht wird eher zu viel zugebaut

und dies sage ich auch laut.

Neue Pflasterwüsten, alte Pflastersünden,

irgendwann wird Fürth doch noch ertrinken.

Auch unsere katholische Stadtkirche umgibt chices Pflaster,

fest verdichtet für Karussell und Kirchweihlaster.

Die kleine Anlage saniert bereinigt.

Die einstige Gemütlichkeit gesteinigt,

gerodet,

gelichtet,

nur stumpfes Grün –

da zieht’s mich nimmer hin.

Ein paar Alibibäume,

sinnlos ohne Träume.

Der Regen, er hat mir erzählt,

er hätte viel mehr Grün gewählt.

Nicht die Partei, sondern Blumen und nicht nur Gras,

sie hatten sich gefreut über sein Nass.

Auch heute nach Mitternacht,

verdecken Wolken die Sternenpracht.

Die Sonne hat noch immer halbtags frei.

Bis zum nächste Woche, heut‘ ist’s vorbei.

 

Alles gut

„Moin,Moin,“ ruft der Seemann.

„Der Tag fängt gut an!“

Er geht auf Landgang.

Im Pfeifchen qualmt Seetang.

Sein Schiffchen schaukelt an der Mole.

Der Seemann tanzt mit flotter Sohle

den Schiffsjungentanz zum Schifferklavier.

Er findet: „Gut geht’s mir.“

Seehunde springen durch einen Reifen.

Es kreischen

die Möven:

„Schön ist’s gewesen!“

Ein Schiffchen fährt vorbei am Riff…

Nix,

geht heut schief.

Mit einem lachenden Auge verneig‘ ich mich tief.

 

Tränenreich

Frau Reifel ist verschieden

und ihr Laden voll Wolle, einsam zurück geblieben.

Dort, wo wir seit Kindertagen fanden Wolle und Rat.

Diesen Rat sie sogleich umsetzte in die Tat.

So viele Maschen hat sie wiedergefunden.

Sie zeigte uns das Abrunden.

Auch wenn man alles verdrehte an der Stricknadel,

gab es niemals einen Tadel.

Durch sie, wurde das Strickzeug unser Begleiter.

Jetzt sind wir alleine, leider.

So begann eine besondere Kondolenz in unserem Ort.

Frau Reifels Töchter öffnet noch einmal die Pforte

zum einstigen Strickhimmel

und wir verabschiedeten die gute Seele mit der Ladenklingel.

Nahmen noch etwas Wolle mit.

Stricken ihr zu Ehren noch immer ein gutes Stück.

Werden die Maschen

Immer mit Tränen waschen

und den Pulli mit Freude tragen.

„Ganz in meinem Sinne“, täte sie sagen.