Lieber Gott, laß mich bitte morgen schlafen
und erspare mir das Bestrafen
durch die laute Müllabfuhr
im Morgengrauen, um sieben Uhr.
Bitte morgen keine Dramen –
Danke, Amen
Lieber Gott, laß mich bitte morgen schlafen
und erspare mir das Bestrafen
durch die laute Müllabfuhr
im Morgengrauen, um sieben Uhr.
Bitte morgen keine Dramen –
Danke, Amen
Ich höre Musikfetzen vom Festival.
In den Hochhäusern fängt sich der Schall
und landet dann hier,
im Zimmer bei mir.
Was man selten so bedenkt,
mit den Schallfetzen bin ich abgelenkt.
… und hoffte doch,
es kommt heut‘ noch
ein Text zu stand.
Buchstaben versteckten sich im Sand,
in den Ritzen der Kopfsteinpflastersteine
des Rathaushofes und schwangen ausgelassen ihre Tanzbeine.
Von der Hitze abgebrüht,
hat man sie mit Ouzo herausgespült,
mit Rotwein eingefärbt,
mit Weißwein gegerbt,
am Holzspieß gegrillt
und mit Bauernsalat abgekühlt.
Ein reichhaltiges Musikrepertoire
brachten sie jedem Besucher dar
und luden mit griechischem Wein
alle Besucher ein.
Dann hüpften sie zu den Bushaltestellen,
indem sie versuchten vorwärts zu schnellen.
Und öffnete sich die Bustür,
stiegen sie ein zu kamen zu mir.
Ja so ein Buchstabenleben,
will auch was erleben.
Sind sie nun bei mir angekommen,
haben sie erstaunt meinen Blackout vernommen.
Alle reden durcheinander,
keiner hatte seine fünf Sinne beinander.
Jeder hält sich für wichtig
und meint, so ist’s richtig.
Manche hängen am Rollo,
spielen noch ein Schlagzeugsolo.
Die Großen aufgeregt,
die Kleinen gingen schon zu Bett.
Manche suchten was zum Futtern,
fingen an Brote zu buttern
und rupften Schnittlauch einfach ab…
Ich trauerte der Ruhe nach.
Wenn ich mich nun spute,
bin ich pünktlich im Bett auf die Minute,
wenn sie in der Stadt den Musikschalter ausdrehen…
Bis nächste Woche, auf Wiedersehen.
Ich sitze in meinem Zimmer und höre im Nu
durch das offene Fenster Musik, der Regen flüstert sie mir zu.
Ich höre den Regenvorhang im Hintergrund zart rauschen,
und dazu mich aufmerksam dem Tamtam der Tropfen lauschen.
Das Glissando der Autos, dessen Reifen
auf- und abschwellend durch den Regen streifen,
verschönern diese Melodie mal laut, mal leise,
mit Singen in unerwartet sanfter Weise.
In der Nähe eine Brücke, ein Zug bringt sie zum Klingen.
Diese Töne als Bässe in mein Zimmer dringen.
In den Gulli plätschert als Bächlein der Regen.
Nach der Trockenheit ist er ein Segen.
Die Nachtluft noch mild.
Kein Sturmwind stört dieses nächtliche Bild
einer gelungenen Regennacht.
Landregen, sanfte Wasserpracht.
Wir Fürther Bürger sonnten
uns heute im Rathaushof und tanzten.
Des Zazikis Duft
reinigte die heiße Luft.
Griechische Klänge rankten sich hoch in die Kastanienzweigen,
deren Blätter sich noch im Takte neigen.
Akropolis erwacht, Griechenland braucht heute keinen Strand,
die Tanzfläche in Rathaushof ist ohne Sand.
Gegrilltes und griechischer Wein!
Kommt alle, wir laden ein
zum Tanz im Sternenglanz.
„Sirtaki gibt’s genug, rief der Sänger in die Menge.
„Tanzt, tanzt, es gibt kein Gedränge.“
Der Hof wird immer voller.
Der Rhythmus des Sirtaki immer schneller, immer toller.
„Trinkt,
Freunde singt!“
Die ersten Tänzer sich hinaus wagen,
sie werden vom Rhythmus der Musik getragen
und von ihrer Ausdauer und dem Gleichgewicht
Und endlich habe ich freie Sicht auf die Tänzer, welche ausgelassen
nun meinen Text bespaßen.
Mein Stift flog über das Papier,
ich fand viel Freude hier.
Für euren Kaiserschmarrn
gäb‘ ich meinen rechten Arm
und für euer Apfelmus,
noch dazu den linken Fuß.
Doch wie käm‘ ich dann hierher?
Würde euch vermissen sehr.
Behalte lieber meine Körperteile
und komm‘ zu euch noch eine Weile.
Den zarten Salat esse ich auch sehr gerne,
vergebe hierfür gleich fünf Sterne.
Auch für das Dressing, köstlich fein,
denn es schmeckt auch noch mit Brot allein.
Dazu noch einen Hähnchenspieß,
den ich mir fein munden ließ.
Auch ein anderes Gericht darf ich loben.
Kartoffelstäbchen mit Salz sacht‘ umwoben,
goldfarben schimmernd, duftend, innen weich.
Ihre zarte Kruste auch sogleich
im Munde sanft zerbricht-
mit Ketchup und Majo, auch ein Gedicht.