Mal laut, Mal leise…

Ich höre Musikfetzen vom Festival.

In den Hochhäusern fängt sich der Schall

und landet dann hier,

im Zimmer bei mir.

Was man selten so bedenkt,

mit den Schallfetzen bin ich abgelenkt.

… und hoffte doch,

es kommt heut‘ noch

ein Text zu stand.

Buchstaben versteckten sich im Sand,

in den Ritzen der Kopfsteinpflastersteine

des Rathaushofes und schwangen ausgelassen ihre Tanzbeine.

Von der Hitze abgebrüht,

hat man sie mit Ouzo herausgespült,

mit Rotwein eingefärbt,

mit Weißwein gegerbt,

am Holzspieß gegrillt

und mit Bauernsalat abgekühlt.

Ein reichhaltiges Musikrepertoire

brachten sie jedem Besucher dar

und luden mit griechischem Wein

alle Besucher ein.

Dann hüpften sie zu den Bushaltestellen,

indem sie versuchten vorwärts zu schnellen.

Und öffnete sich die Bustür,

stiegen sie ein zu kamen zu mir.

Ja so ein Buchstabenleben,

will auch was erleben.

Sind sie nun bei mir angekommen,

haben sie erstaunt meinen Blackout vernommen.

Alle reden durcheinander,

keiner hatte seine fünf Sinne beinander.

Jeder hält sich für wichtig

und meint, so ist’s richtig.

Manche hängen am Rollo,

spielen noch ein Schlagzeugsolo.

Die Großen aufgeregt,

die Kleinen gingen schon zu Bett.

Manche suchten was zum Futtern,

fingen an Brote zu buttern

und rupften Schnittlauch einfach ab…

Ich trauerte der Ruhe nach.

Wenn ich mich nun spute,

bin ich pünktlich im Bett auf die Minute,

wenn sie in der Stadt den Musikschalter ausdrehen…

Bis nächste Woche, auf Wiedersehen.

 

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