Zeitgeschenk

An solch‘ trüben Tagen hat man für vieles Zeit:

Ein Cafébesuch allein oder zu zweit,

im Walzertakt Treppen zu steigen,

im Speisesaal länger sitzen zu bleiben,

ein wenig in der Zeitung lesen,

ein Stündchen auf dem Sofa dösen,

im Treppenhaus Lieder zu singen,

in all das Grau ein Lächeln bringen

und ein wenig Radiomusik zu hören,

leise um den Nachbarn nicht zu stören.

Ich schreibe auch gerne  Postkarten,

an Freunde, welche schon warten

auf einen Gruß von mir.

Langweilig wird es nie hier.

Denn Farbstifte und Zeichenblock

warten auch im Koffer noch.

Und nicht zu vergessen, lesen in einem gutem Buch.

Ich denke, das wären Vorschläge genug

für regnerische Tage

und warten auf die Schönwetterlage.

 

Auf Anrum ausruh’n

Ich machte neulich den Briefkasten auf

und hoppla, eine Postkarte fiel heraus.

Ich las, du bist nun auf Amrum.

Liegst da fleißig in der Sunn‘.

Wahrscheinlich auch noch nackt, du Schlackers

und nascht Fischsalat mit Backers.

Fühlst dich frisch und froh mit Sonnenbräune am Popo

und Salzkruste zwischen den Zehen,

während milde Winde wehen.

Ich hoffe, du hast gut

versteckt dein Pferdehuf.

Ich denke, so ist es recht,

denn ohne Teufelchen, wäre das Paradies nicht echt.

 

 

 

Nur ein paar Minuten

Die Zeit schreitet nicht, sie rennt.

Ich war müde und hab‘ den halben Tag verpennt.

Als ich mit dem Kochen fertig war,

war schon der späte Nachmittag da.

Man nimmt sich Dies und Das vor

und dann legt man sich auf’s Ohr –

nur ein paar Minuten,

und dann darf man sich sputen.

Ich nahm mir den ganzen Tag dafür Zeit,

der Schlaf heute mein Tageskleid.

 

Eine Prise Phantasie

Als die Mammuts verschwanden,

kamen ganz viele Elefanten.

Große. Kleine. Dünne. Dicke.

Die Großen mit einem Gürtel in der Mitte.

Den sie dann enger schnallen,

um den Damen zu gefallen.

Haben sie dann abgenommen

ist ein starker Wind gekommen,

der sie in die Lüfte hob

und ihnen eine Aussicht bot.

Ja so ein Elefantendrachen,

hat nicht immer zu lachen.

Doch wenn, dann kannst du was erleben,

wenn er anfängt laut zu tröten.

 

Freudentanz

„Es regnet“, ruft ganz froh,

der freudig tanzende Wasserfloh.

Die Pfütze ist sein Bodensee.

Da wird’s ihm warm ums Herz, so schee

hat’s lang nicht mehr geregnet.

Der Himmel hat uns mit Regen gesegnet.

Nun kann es sprießen und wachsen

in ganz Franken, Bayern und in Sachsen.