Reichlich Arbeit

Weihnachten naht mit schnellen Schritten.

Wir brauchen die Weihnacht nicht extra bitten.

Oh, nein,

sie kommt von ganz allein,

im Schlepptau ein großes Gefolge:

Unzählige Engel auf einer Wolke,

ungeschriebene Weihnachtskarten,

ungepackte Päckchen auf uns warten ,

Marzipan und Plätzchenteig –

Weihnachten ist an Arbeit reich.

Den Baum lasse ich im Wald,

bei mir zuhause nadelt er bald.

Ich schreibe schon am Weihnachtstext.

Damit warte ich nicht bis zu letzt.

Dies ist immer der schwerste Text des Jahres.

Schreib‘ ich ein Märchen, schreib ich was Wahres?

Schreib‘ ich was Kurzes, schreib‘ ich was Langes?

Manchmal mir davor auch bang ist.

Es ist ja immer die selbe Geschichte ,

mit mehr oder weniger künstlerischer Dichte.

Vielleicht sollte ich es wagen,

etwas völlig Neues zu sagen.

Doch bleibt das Wort im Hals mir stecken,

da hilft kein Dehnen oder Recken.

Raus rutscht meist das konservative Wort,

das Kreative ist dann schon fort

oder im Ordner heimlich versteckt.

Nur leise blättern, damit man es nicht weckt.

Mit „Nichts“ spielen

Es ist nicht zum Zeitvertreib,

wenn ich über „Nichts“ schreib‘.

Am Anfang war das „Nichts“ so klein,

es passte in die Bleistiftmine hinein.

Im Bleistiftinneren vermehrte es sich

und nun bekomme ich es zu Gesicht.

Als Buchstaben füllt das „Nichts“ nun Zeile für Zeile

das Din a 4 Blatt seit einer kurzen Weile.

Acht Zeilen hat es bis jetzt gebracht,

acht Zeilen in einer Regennacht.

Es klopften und pochten

Regentropfen

am Fensterbrette

um die Wette.

Rhythmisch,

harmonisch,

zahllos, groß und klein,

viele Tropfen passten in eine Wolke hinein.

Die Wolke aus Wasserdampf

entleerte sich nun ganz.

Ob nach dieser Regennacht

morgen früh die Sonne lacht?

Dies kann ich noch nicht sagen,

bis jetzt wurde mir keine Nachricht zugetragen.

Aus dem „Nichts“ die Morsezeichen

der Wolke mich nun erreichen,

am Fensterbrett ins „Nichts“ zerfließen,

winzige Wassertröpfchen hinterließen

und diese dann die Hauswand benetzen.

Diesen Vorgang ich dann in Bleistiftsätzen

auf Papier niederschreibe,

aus dem „Nichts“ seit einer Weile.

Geistig mit „Nichts“ umhüllt,

ein Din a 4 Blatt gefüllt .

Nicht nur zur Weihnachtszeit

Kaum im Laden, schon bei mir!

„Spekulatius, ick‘ liebe dir,“

sagt der Berliner .

Auch der Wiener,

küss‘ die Hand,

verzehrt ihn sehr galant.

Mit Gewürzen oder Schokoladenrücken

kann er täglich mich entzücken.

Für mich stets

mein Lieblingsknusperkeks.

Teller schon wieder leer,

Spekulatius muss her!

Doch dann fehlt morgen die tägliche Ration,

morgen Kekslos, die falsche Option.

Also dann, Keks heute nix –

zefix, zefix!

Herbstzeit

Weihnachten wirft seine Schatten voraus.

Überall liegen schon Lebkuchen aus.

Der Spekulatius

mit Mandelnuss

liegt schon auf dem Teller –

die Adventszeit kommt immer schneller.

Nach Pfefferminze duftet der Tee

und nach dem Regen fällt der Schnee.

Der goldene Oktober

versteckte sich dies Jahr in einem Holzschober.

Der Himmel oft mit dunklen Wolken verhüllt.

Die Stadt von Lichtschmutz vermüllt.

Und doch sieht der Fußgänger nur wenig

vom Gehweg, was nicht schön ist.

Des Hundes Hinterlassenschaft

mal wieder sehr viel Ärger schafft.

Der Hund kann ja nichts dafür,

dass er nur wenige Schritte vor die Tür

kommt.

So kackt er prompt

uns vor die Füße,

was kein Fußgänger begrüße.

Ja die Herbstzeit,

des einen Freud, des anderen Leid.

Dreh‘ am Zeiger

Tickend und manchmal auch stumm,

der Geist der Zeitumstellung geht wieder um.

Dreh‘ am Rädchen, dreh‘ am Zeiger

vor oder zurück, die Zeit geht weiter.

Anhalten kann man nur die Uhr,

Die Zeit anhalten, keine Spur.

Auch wenn wir die Uhren rückwärts drehen,

die Zeit geht vorwärts, sie bleibt nicht stehen.

Sie geht niemals zurück,

nicht das kleinste Stück.

Deshalb genieße jeden Moment,

die Zeit sie rennt, sie rennt.