Keltentanz

Wir stehen Leib an Leib

bereit

für den ersten Schritt.

Der Tanzmeister beginnt, wir zählen mit…

 

Keltentanzfest!!!

Eine Sauna ist nichts dagegen.

Der Steinboden bebt vor Leben.

Das Scheunendach schwebt in der Luft.

Kein Deo hilft gegen des Schweißes Duft.

Acht Tanzwillige stehen in einer Reih’n

und zehn Reihen pressen sie mindestens hinein

in die Kulturscheune des Dorfes, nahe der Steinach.

Am Anfang der Tanz, noch mit Müh‘ und „Ach“

und einem gelegentlichem „Weh!“ –

auch ich steige zwischendurch auf einen Zeh.

Die Trommel vibriert.

Die Geige jubiliert.

Die Flöte erzählt von Liebesleid.

Die Tänzer bereit für „Windmühle und Promenade“…

und wenn eine Tanzreihe an der Wand angekommen,

wird hinten an der Rückwand erneut mit der Aufstellung begonnen.

Eine Stunde…,

zwei Stunden…,

unendlich lang.

Der Tanzmeister stampft mit dem Fuß

und ich finde keinen Abschluss.

Also träumt vom Tanze, so wie er euch gefällt

und schlaft gut in einer harmonischen Welt.

Die Trommel vibriert.

Die Geige jubiliert.

Die Flöte erzählt von Liebesleid.

Wir Tänzer stehen bereit

für den nächsten Schritt…

Gott hält uns in seinem Arm

im schottischen Walzer, macht Seele warm.

 

Alles Gute zum Geburtstag

Ich hab‘ mir gedacht, ich schreib‘ mal Dir.

In der Schublade habe ich noch Buchstaben hier.

Als Überraschungsglück,

Worte für Dich am Stück.

Nichts Elektronisches mit Gebimmel,

sondern eine Karte aus Karton mit Buchstabengewimmel.

Etwas, das man hinter den Spiegel steckt,

mit Kuvert und Briefmarke, die angeleckt.

Gesehen haben wir uns zwei Jahre nicht.

Ich bin noch immer der kleine Wicht,

die den Stift als Krücke braucht,

an dem ich mich empor geschraubt.

Doch hier geht es nicht um mich.

Du hast Geburtstag und ich

gratuliere Dir mit Freude.

Begrüße alle Deine Freunde

und feiere bis die Bude kracht… –

ohne Ausgangssperre bis tief in die Nacht.

 

Tanz mal drüber

Des einen Freud, des anderen Leid,

des öfteren kommen diese Gefühle einher zu zweit.

Ich tanz‘ dann mal drüber eine Welle

von Rhythmen, die mal schnelle‘

oder langsam mich umschwingen –

ist heilsam oft bei vielen Dingen.

„Tanze zu jeder Zeit,“ sagt man in der Tanztherapie,

„eine tanzlose Zeit gibt es nie“.

Man kann alles austanzen: Freude, Begeisterung, Frust,

auch Trauer und Angst.

Tanzen, eine besonders schöne Art seine Gefühle auszudrücken.

Komm, lass uns den Tisch zur Seite rücken.

Denk Mal Stadt

Ich denk‘ mal, dass die Fürther Denkmalstadt,

eines Tages gar kein Denkmal mehr hat.

Denn jeder Investor, der kommt vorbei,

reißt Denkmal für Denkmal ab und entzwei.

Zusammen mit Baum und Stadtgrün

schwinden sie bald schnell dahin

und hinterlassen was genau?

Richtig, Zementgrau!!!

Wohl dem, der einen Garten hat

und Wohnfläche, nicht zu knapp.

 

Lila, weiß und violett…

Inmitten der vielfältigen Vorstadtluft

verströmt der Flieder seinen ersten zaghaften Duft.

Ich lief geschwind von Baum zu Baum,

um seine Blütenstände anzuschauen.

Versenken in jeder, sich öffnenden Blütendolde, meine Nase.

Nicht nur zum Spaße,

sondern um den Duft aufzusaugen…

Ich kann es kaum glauben,

bis vor ein paar Tagen war kaum etwas riechen,

plötzlich begann über Nacht der Flieder kräftig zu sprießen.

Lila, weiß und violett!

Flieder abreißen ist nicht nett.

Er welkt im Zimmer schnell dahin,

dann ist nur Abfall in der Vase drin.

Ab und zu bekomme ich einen Zweig geschenkt,

das kommt öfter vor, als man denkt.

Der Himmel kennt meine Vorlieben ganz genau

und ein paar Häuser weiter wohnt eine sehr freundliche Frau.

 

Flieder riecht betörend.

Ja, fast schon gedankenzerstörend,

weil nur noch Flieder meine Synapsen umwindet –

alles andere ins Nichts verschwindet.