Vorsicht! Pinguine kreuzen

Meine Pinguine haben eine Schublade geklaut

und sich daraus einen Schlitten gebaut.

Am Küchenfenster stehend kann ich sie seh’n,

wie sie auf das Dach der Tiefgarage geh’n.

Nun rutschen sie munter

den Tiefgaragenhügel hinunter.

In den Pausen tanzen sie flott

den Schneewalzer im Pinguingalopp.

Da gucken alle Kellermäuschen

und kichern in ihr Handschuhfäustchen.

Denn in der Tat,

der Schneewalzer ist nicht akurat

und wenn er ist eckig,

lachen sich alle scheckig.

 

Heute tragen meine Pinguine

eine geheimnisvolle Miene

zur Schau.

Gelegentlich sind ihre Finger blau.

Überall liegen Papierschnipsel

mit geheimnisvollen blauen Gekritzel.

Seit gestern sind alle Tintenschreiber leer

und ich frage mich: „Wer

trinkt hier Tinte?“

Wenn ich denjenigen finde…

 

Eins – zwei – drei – vier

Pinguine sind wir.

Fünf – sechs – sieben – acht

Pinguinquartett gebt acht!

Leise auf Zehenspitzen

Pinguine ins Badezimmer flitzen.

Dort drinnen höre ich es rauschen

und versuche an der Tür zu lauschen.

Nun irres Gekicher und lautes Tröten…

Ist mein Einschreiten von Nöten?

Ein – zwei – drei

es kommen Frösche noch vorbei.

Einer schaut in meinen Hals

und ruft: “ Vorsicht, gleich knallt’s!“

Oh ich armer Tropf,

in meinem Hals sitzt ein Knallfrosch.

Er prustet

und hustet,

er kitzelt und kratzt,

mit der Dusche herausgespült wird dann der Satz –

nun ist für Phantasie wieder Platz.

 

 

 

Zauberlehrling

Dem leeren Blatt entströmt ein Zauber

und sein Lehrling, der bin ich.

Schreibe ordentlich und sauber,

denn dann binden die Gedanken,

welche sich im Kreise drehen,

deutlich sich zu klaren Worten,

welche die anderen gut verstehen.

 

Meine Werte ,

meine Freude,

meine Philosophie,

meine Kraft,

gern auch meine Leidenschaft

und gelegentlich Ängste und Leiden

blühen auf durch die Magie

zu feinen Wortgebilden meiner Phantasie.

 

… und so warte ich auf einen Impuls,

auf eine Flut von Worten,

gleich einem Hochwasser

auf meinem Papier.

Warte auf das feine Schaben der Bleistiftspitze,

dem zarten Reiben des Radiergummis und

auf den Reimfluß,

der irgendwann kommen muss…

 

Weil er drängt,

weil es hängt,

in meinem Kopfe klopft.

Meine Gedanken noch verstopft

von so vielen Sorgen

und der ständigen Frage: Wie geht’s weiter morgen?

 

Dies alles ist im Kopf so laut,

hat mir den Gedankenfluß versaut.

Was wollte ich eigentlich sagen,

wollte ich etwas neues wagen?

Oder nur ein wenig plaudern auf Papier?

Warum sitze ich hier

an meinem Schreibtisch,

mit einem alten Wisch,

einem alten Zettelblatt,

anstatt

wie ich wollte zu duschen

und müde in mein Bett zu huschen?

 

Es ist, als renne ein Gedanke dem anderen hinterher.

Mein Kopf ist so schwer.

Er ist so voll mit unnützen Dingen,

welchen alle durcheinander singen

und rauschen,

wenn sie durch mein Gehirn sausen.

 

Es ist keine Schreibblockade, denn es fließt gelegentlich.

Doch es stockt, ungewollt sicherlich.

Kann nicht alle Wörter finden,

würde mir gern ein Sträußlein binden

aus zarten rosa Wörterblüten –

nur zu meinem eigenen Vergnügen.

 

Doch es stolpert das Wortgebilde,

eigentlich sind es nur wilde

Wortphantasien ohne Sinn,

doch manchmal mit einem zarten Garne darin.

Nun folge ich dem feinen Faden,

werde in meinen Wörtern baden

und Schaum aufwirbeln –

vielleicht lässt sich der Faden noch aufzwirbeln.

Doch verstummt schon wieder mein inneres Wortgefecht.

Gedankenstille mir nun ganz recht.

Ich gehe duschen,

um gleich ins Bett zu huschen.

Morgen werde ich weiter sehen,

dann wird es bestimmt besser gehen.

Wintergedanken

Schneeflocken tanzen wie verrückt, draußen ist alles weiß!

Und vielleicht gibt’s heute noch Eis

auf Straßen und auf Wegen –

dies kommt mir ungelegen.

 

Ich hielt jetzt gerne Winterschlaf,

dies käme mir gelegen.

Kuschel mich ins Bett mit meinem Wärmeschaf

und ließ mich von der Wärmflasche umhegen.

 

Wohlig im Bett mich räkeln.

Nicht aus dem Fenster sehen und mäkeln

über’s Wetter. Heut‘ und die nächsten Tage…

Schneewetterlage!

 

 

Gottes Segen

Gib die Hoffnung niemals auf.

Jeden Morgen beginnt ein neuer Tag seinen Lauf.

Hinter den Wolken leuchtet die Sonne hell.

Der Mond ist zur Stell‘

in der Nacht,

mit seiner Sternenpracht.

Gott hört uns immer zu,

Tag und Nacht ohne Ruh.

Das Gras im Frühling wieder grün,

in ihm werden Gänseblümchen blüh’n.

Der Wind trocknet Tränen im Nu.

Der Schnee deckt uns mit Stille zu.

Gott hält uns in seinen Armen,

Gottes Segen und Erbarmen.

Dezembermorgen

Weißgepudert unsere Stadt,

weil’s heute Nacht geschneit hat.

Und gelegentlich hört man schon

einen leisen Glockenton.

Manch‘ einer findet eine weiße Feder

und dies weiß heute nicht ein jeder,

dass Engel sie verloren

vor euren Türen oder Toren.

Um Laternen windet sich

weihnachtlicher Schmuck und sicherlich

ahnen wir etwas Tannenduft

in der städtischen Morgenluft.

Ich steh‘ vor der Stadt, draußen in den Wiesen.

Meine nackten Füße den Schnee begrüßen.

Der Wind nimmt eine weiße Feder mit…

Sie bringe euch Hoffnung, Zuversicht und Glück.

 

Ich wünsche Ihnen allen

frohe Festtage und ein gesundes neues Jahr