Weihnachten noch fern…

Ach meine Lieben,

fast hätte ich bei mir selbst abgeschrieben.

In mir heute nur heiße Luft

und atme ich aus, ist sie verpufft.

Ich sollte mal wieder Texte „zamramer“

und das ganze Papierdrama

durchsortieren,

eintragen, neu organisieren.

Nur fehlt mir dazu die Lust,

es kichert irr am Tisch der Frust.

 

Mehr als ein halbes Jahr schon wieder um.

Ich schaute ziemlich dumm

die Kalenderseite an

und dachte mir: „Das war’s dann.

Bis jetzt war das Glas irgendwie noch halbvoll

und nun… toll!!!“

Wie kann ich die Zeit nur stoppen?

Ich seh‘ mich schon in warmen Socken

und Daunenjacke Weihnachtskarten schreiben.

Ach, könnte der Sommer doch hierbleiben.

Ich würde ihm täglich mit einem Glas Prosecco zu winken,

reiche ihm dazu Melone mit Schinken.

Verteile reihum gute Laune und Witz,

wie eine kaputte Tüte Kartoffelchips

und läge braungebrannt

gut gewärmt im Spielplatzsand…

 

Und Weihnachten wäre noch fern:

„Scotty, bitte biem mich zu einen anderen Stern!“

 

Stilles Vergnügen

Gerumpelt hat’s in der Nacht,

Gewitterpracht.

Ich saß am Abend in der neuen Mitte oben auf der Dachterrasse.

Der Blick über die Dächer der Stadt immer Extraklasse.

Am Horizont bauschte sich auf eine schwarze Wolke,

links davon ein paar Kleine in Folge.

Und plötzlich stand

am Horizont eine Regenwand.

So schnell kann es gehen,

ich konnte einen Wolkenbruch zusehen.

Es veränderte sich die Farbe der Wolke,

wie bei einem Aquarell, von schwarz zu hel-

lem Grau…

Die Wolke lief aus, da schau!

Kein Blitz, kein Donner, ein stilles Vergnügen

für mich und ich ließ die Vernunft siegen.

Fuhr einen Bus früher nach Hause

und ersparte mir die kommende Wolkenbrause.

Das Drama der Nacht am Balkon ich genoss.

Natürlich trocken, was ich mit einem Glas Wein begoss.

 

Schnickschnack

Sonne und Wonne

Etwas Regen für die Tonne

Ein guter Tag

Gemixt ganz bunt

Es bellt ein Hund

Im ersten Stock

Ich schlaf‘ noch

Bin noch belämmert

Schau noch ganz deppert

Weiß noch nicht wer ich bin

Und ob schon Leben in mir drin

Zeitung lag vor meiner Tür

Liebe Lucy, danke dafür!

 

Der seltsame Gast

Ach die Hitze, welch‘ ein Jammer.

Ein Pinguin sucht eine Kältekammer.

Immer nur schwitzen im Zoo,

wo

doch Eis und Schnee seine Freude.

So beschloss er heute

in die Ferien zu fahren.

Zum Laufen waren seine Beinchen zu kurz,

er fluchte: “ So ein Hundefurz!“

 

„Da, eine Kutsche ohne Schimmel!“

Er hört Straßenbahngebimmel

und steigt ein:

„In dieser Stadt muss doch ein Bahnhof sein.“

Mit dem Zug fährt er nach Weißenstadt.

Dort gäbe es Kälte satt,

hat er in einem Prospekt gelesen,

in Kurhotel kann er genesen.

 

An der Rezeption wird er schon erwartet.

Sein Gesundheitsprogramm sogleich startet.

Herr Pinguin bekommt frischen Fisch,

täglich eisgekühlt auf seinen Tisch.

An der Bar schlürft er Aqua Minerale

on the Rocks… das einzig Wahre.

Täglich schwimmt er seine Runden im Kneippbecken.

Vorsichtig, um andere Gäste nicht zu erschrecken.

Und des nachts liegt er ganz cool,

in der Kältekammer im Liegestuhl.

 

Hipp hipp hurra, Gläschen da.

Liebe Nachbarin, wir danken

und wanken

vor Verzückung noch hin und her.

Schluchz, das Gläschen ist leer…

 

Kann den Bleistift noch nicht halten,

musste mit der Linken schreiben,

denn die Rechte ist, seitdem wir gemampft,

immer noch um den Löffel verkrampft.

Und so kritzelte ich auf eine Papiertüte,

verziert mit Pflanzen, ohne Mücke.

 

Nun so kann es einem geh’n

und so können wir einmal seh’n,

ob’s auch schmeckt

und was da im Gläschen steckt.

Die Basis bildet stets

ein Krümelkeks

und es ist mit Flüssigem getränkt.

Hängt

da nicht in der Luft

der Duft von Wermut –

gut gegen Schwermut.

Ist dies gesund und zu unserem Wohle,

es wird doch nicht sein: Alkohole?

Die Creme schmiegt sich wohlschmeckend an den Gaumen

und etwas davon klebt an meinem Daumen.

Früher füllte der Nachtisch edle Schalen,

heute geschichtet in schmalen

Marmeladengläschen.

Zimtduft umschmeichelt noch mein Näschen.

 

Nach der ersten Analyse

düste

ich in die Küche um Löffel zu finden,

welche sich ins Gläschen winden.

Mit Langstiellöffeln wird gefischt,

im Wechsel, so dass jeder erwischt

vom köstlichem Ganzen.

Liebste Nachbarin, wann füllst du wieder unseren Ranzen?

 

Kleinkinder stecken ihr Näschen

neugierig ins Apfelmusgläschen.

Heut‘ ist’s auch für Große hipp,

nasch‘ aus dem Gläschen und löffel dich fit.