Tanz mal drüber

Des einen Freud, des anderen Leid,

des öfteren kommen diese Gefühle einher zu zweit.

Ich tanz‘ dann mal drüber eine Welle

von Rhythmen, die mal schnelle‘

oder langsam mich umschwingen –

ist heilsam oft bei vielen Dingen.

„Tanze zu jeder Zeit,“ sagt man in der Tanztherapie,

„eine tanzlose Zeit gibt es nie“.

Man kann alles austanzen: Freude, Begeisterung, Frust,

auch Trauer und Angst.

Tanzen, eine besonders schöne Art seine Gefühle auszudrücken.

Komm, lass uns den Tisch zur Seite rücken.

Denk Mal Stadt

Ich denk‘ mal, dass die Fürther Denkmalstadt,

eines Tages gar kein Denkmal mehr hat.

Denn jeder Investor, der kommt vorbei,

reißt Denkmal für Denkmal ab und entzwei.

Zusammen mit Baum und Stadtgrün

schwinden sie bald schnell dahin

und hinterlassen was genau?

Richtig, Zementgrau!!!

Wohl dem, der einen Garten hat

und Wohnfläche, nicht zu knapp.

 

Lila, weiß und violett…

Inmitten der vielfältigen Vorstadtluft

verströmt der Flieder seinen ersten zaghaften Duft.

Ich lief geschwind von Baum zu Baum,

um seine Blütenstände anzuschauen.

Versenken in jeder, sich öffnenden Blütendolde, meine Nase.

Nicht nur zum Spaße,

sondern um den Duft aufzusaugen…

Ich kann es kaum glauben,

bis vor ein paar Tagen war kaum etwas riechen,

plötzlich begann über Nacht der Flieder kräftig zu sprießen.

Lila, weiß und violett!

Flieder abreißen ist nicht nett.

Er welkt im Zimmer schnell dahin,

dann ist nur Abfall in der Vase drin.

Ab und zu bekomme ich einen Zweig geschenkt,

das kommt öfter vor, als man denkt.

Der Himmel kennt meine Vorlieben ganz genau

und ein paar Häuser weiter wohnt eine sehr freundliche Frau.

 

Flieder riecht betörend.

Ja, fast schon gedankenzerstörend,

weil nur noch Flieder meine Synapsen umwindet –

alles andere ins Nichts verschwindet.

 

 

 

Augenblick

Mein Einfluss reicht nur einen Augenblick weit.

Beständig liegt hinter mir die Vergangenheit.

Der Zukunft sehe ich fest in die Augen

und werden Sie mir glauben,

dass ich am Ende dieser Zeilen

nicht mehr die Gleiche

wie am Anfang dieses Textes bin…,

eine Minute floß dahin.

Eine Minute, die mir sehr bewusst,

ich habe beim Schreiben meine Stoppuhr benutzt.

 

Gemeinsam…

Der Specht klopfte an des Baumes Rinde.

Die Made rief: „Du Specht verschwinde!“

Der Specht schluchzte: „Ich habe keinen Hunger.

Ach tröste mich, ich habe Liebeskummer.“

Die Made mit mutigem Herz,

umarmt den Specht in seinem Schmerz

und drückte ihn an ihre kleine Brust,

die unbewusst

vor Angst leicht bebt.

So etwas hatte sie noch nicht erlebt.

Der Specht, nun ganz Kavalier,

bot zum Dank den Flügel ihr

und nahm sie mit in den Wald.

Dort lebten sie bald

in Freundschaft verbunden,

sie hatten einen passenden Baum gefunden.

Über’s Jahr, schlüpfte die Made in ihr Schmetterlingskleid.

Nun flogen sie um die Welt, Seit‘ an Seit‘.