Dreckswetter

Wind treibt den Schnee vor sich her.

Am Fensterbrett tropft schwer

und laut der schmelzende Schnee,

mit Regen vermischt, hinab… Herrje!

Petrus, muss dieses Wetter sein?

Die Krankenhäuser doch schon voll genug.

Alle schnauben wir ins Taschentuch.

Trinken Ingwertee mit Zitrone,

damit kein Virus in uns wohne.

Und nun kommst du und bringst uns Dreckswetter –

das macht es nicht besser!

 

25 Grad und Sonnenschein,

dazu Spaghetti und ein Gläschen Wein.

In Australien schaffst du Petrus dies täglich

und auch bei uns im Oktober oft jährlich.

Und im Dezember dann so einen Dreck –

Petrus, das ist nicht nett.

So bekommst du keine Schokolade.

Eher die Rute und den Tadel

ins goldene Buch vom Christuskind.

 

Es treibt der Wind

einher die Flocken…

Wo sind meine warmen Socken?

 

Schachmatt

Viel fällt mir heute nicht ein.

Kam gestern Abend vom Weihnachtsmarkt heim

und schlief heute bis zur Mittagszeit,

obwohl der Wecker war bereit.

Auch mein Schutzengel ist schachmatt,

vom Karussell fahren ganz platt

und nun mit Drehwurm ausgestattet,

was zusätzlich ermattet.

So liegt er schon in meinen Kissen:

„Werde das drehende Ding nicht vermissen.“

Eine feine Rotweinwolke ihn umhüllt,

sie haben ihn mit Glühwein abgefüllt.

An einem Stand der Weihnachtsbudenstadt,

fand das Wetttrinken der Schutzengel statt.

Ob er gewonnen, kann er nicht sagen.

Habe ihn in der Nacht öfters zur Toilette getragen.

 

Nachspiel

Ganz Deutschland in Trauer.

Der Himmel weint Schneeschauer.

Die Sonne schaut, ob Jubel sich lohne,

sie wohnt in fußballfreier Zone.

 

Der Katar-Riyal rollt heiter

auch ohne uns weiter.

Die Gegner erstaunt

und gut gelaunt.

 

Übrig bleibt Fanartikeldreck.

Der Wind spielt Ball und rollert ihn weg.

Hör hin mit feinen Ohr,

der Wüstensand jubelt leise: „Tor!“

 

 

 

Am Ende des Weges

Zuerst hatte ich es in der Zeitung gelesen.

Danach war ich schon einmal hier gewesen.

Ich sah von weiten, am Ende

des Weges, drei neue Bänke

und wusste, es wird Wirklichkeit.

Zeit uns zu widmen, ist jemand bereit.

 

Nun umschwebte der Duft von Kaffee diesen Ort.

Mitte November waren Sie dann wieder fort.

Danke für ihre Freundlichkeit.

Es ist sicher nicht immer leicht,

mit fremden Menschen den Sonntagnachmittag zu verbringen.

Uns zuzuhören, wenn wir von Dingen erzählen,

die uns bewegen.

Das Friedhofscafé und Sie ein Segen,

eine Bereicherung für uns alle.

Zurück bleibt im Herbst die schöne Erinnerung

und am Ende des Weges drei Bänke, als Bestätigung.

Bis zum Frühjahr 2023, sage ich Ihnen ein herzliches Danke

und wanke

kuchenverzückt davon.

Auf das Wiedersehen freue ich mich schon.

 

Leiser Countdown

Ich höre leisen Glockenton.

Kommt die Adventszeit schon?

Ich zünde eine Kerze an

und schreibe Weihnachtskarten dann.

 

Es brennt das erste Kerzenlicht.

Langweilig wird es mir nun nicht.

Es gibt noch soviel zu tun.

Meine Hände ab jetzt selten ruh’n.

 

Der zweite Advent mit Schneeflockentanz,

Tannengrün, Teepunsch, Lichterglanz

und im Weihnachtsrummel,

macht man einen Einkaufsbummel.

 

Am Sonntag darauf der dritte Advent.

Das dritte Kerzenlichtlein brennt.

Bald ist es soweit,

schnell naht herbei die Weihnachtszeit.

 

Im Advent

nun die vierte Kerze brennt.

Bis zur heiligen Nacht

ein Engelpaar wacht.