Laut oder leise

Zischen

und Surren

am geöffneten Fenster,

wie Gespenster,

die Autos vorbei.

Mir eigentlich ganz einerlei.

Ach ja, denk‘ ich mir.

Streiche Worte da und hier.

Das Papier, so füllt es sich.

Die Worte fallen nicht ins Gewicht,

denn sie sind belanglos,

doch nicht klanglos.

Eine kleine Spielerei

mit Worten, wie Zwei und Drei

oder der Eins, die wie ein toller Hecht,

die Nacht hatte durchgezecht.

Bier!

Wollen wir,

mit und ohne Alkohol –

Bier macht froh

und gute Laune.

So tönt es auch aus der Posaune.

Was ist denn jetzt schon wieder los?

Kein Buchstabe ein Trauerkloß?

Alle heut‘ im Partyrausch,

tanzen fröhlich um das Haus.

Der Hund vom Nachbarn schaut verdutzt,

ein Buchstab‘ hat ihn angehutzt.

Und weil das hier verdrehte Welt.

Der Buchstab‘ hat auch noch gebellt.

Ein anderer übt sich in Miauen.

So langsam packt mich das Grauen,

denn was schreib ich hier,

am Tablet und am Papier?

Ich spiele, ruft mein inneres Kind,

mit den Buchstaben, die meine Freunde sind.

Und weil ich dies schon lang nicht mehr tat,

gibt es heute munteren Buchstabensalat.

Nun, der Text etwas hirnlos,

doch nicht sinnlos.

Denn die Freude am Spiel

bedeutet mir viel.

Das Bier nun getrunken, das Glas aufgeräumt.

Vielleicht habe ich diesen Text nur geträumt.

Die Buchstaben kamen brav

in die Tastatur zurück und versanken in Schlaf.

Ich ziehe mich auch zurück.

Nehme meine restlichen Gedanken mit.

Ein paar von ihnen brauche ich noch,

sonst gähnende Leere in meinem Kopf.

Was sagt ihr, das sei immer so…

Gute Nacht , ich gehe froh

mit meinen Buchstaben zu Bett.

Es war wie immer nett

mit euch zu plaudern ,

anstatt zu erschaudern.

Der Sound der Moderne

Seitdem das Geschäft des Hausmeisterservice floriert,

ist bei uns kein Käferchen mehr umher spaziert.

Sobald eine Ameise am Gehweg hustet

wird sie ins Nirwana gepustet.

Kein Blatt darf mehr am Gehweg liegen

und am Müllplatz tragen sogar die Fliegen

Gehörschutz.

Wem eigentlich nutzt

der stundenlange Einsatz eines Laubbläsers in der Sommerzeit?

Die Bäume und Hecken tragen ja noch ihr grünes Kleid.

Wird hier reichlich Energie verschwendet?

Dies alles endet

dann als Rechnung,

welche mit Schwung

bei uns auf den Schreibtisch landet…

Gute Laune siegt

Sommer, Sonne, Lebenslust…

All‘ der Regen schon verpufft.

Und nun wird Petrus schon wieder gescholten,

als hätte er persönlich die Sonne gemolken,

ihre Strahlen und Wärme in Kartons verpackt

und geöffnet in den blauen Himmel gebracht.

Die Sonne scheint,

ich finde, dass sie es gut mit uns meint.

Das Rheuma verfliegt.

Gute Laune siegt,

meistens jedenfalls…

Und lieber wärmer, als zu kalt.

Ich find‘ Sonnencrem‘,

mehr als Schnee, angenehm.

Noch abends draußen schwitzen,

besser als vorm Ofen sitzen.

Und blühende Gartenpflanzen,

schöner als Schneeflocken, die tanzen.

Warmen Sommerwind,

angenehmer als das zornige Sturmkind

und lieber ein Eis

als Tee, der zu heiß.

Ich könnte noch weiter schreiben,

doch will’s ich nicht übertreiben.

In dieser Woche war es ruhig.

Kein Kind baute eine Sandburg.

Manchmal spielen sie Ball in den Nächten.

Am Balkon manche zechten.

Rauchzeichen klingeln sich empor,

bis zur gerümpften Nase vor.

Das Balkonleben ist vielfältig bunt.

Gelegentlich bellt ein Hund.

Die Katzen kreischen und miauen,

wenn sie durch ihre Gitternetze schauen

und finden sie den Weg hinaus,

toben sie sich kotend im Sandkasten aus.

Ja, ich riskier‘ so manchen Blick,

manchmal ziehe ich mich auch zurück

und denke mir meinen Teil,

weil….

Schaut in die Sternenpracht und vergesst nicht,

dass nächtens schon der Herbst mit uns spricht.

Genießt den Park oder euren Garten,

der Winter lässt nicht lang auf sich warten.

Freut euch über den Sonnenschein,

öffnet die Fenster, lässt ihn herein.

Singt mit den Vögeln ein Lied

und freut euch, dass es Sommer ist.

Dabei hat es leise begonnen

Irgendwie hängt noch was quer.

Ich schieb‘ die Worte hin und her.

Manchmal ist Sand im Getriebe,

Ärger statt Liebe

und Frust

statt Lust.

Und dann löst sich der Knoten und alles ist gut.

Und du schwörst dir, das nächste Mal hast du mehr Mut.

Ach, der Bildschirm heut‘ so leer.

Mit einem Text tu‘ ich mich schwer.

Er schreit so laut nach Randale,

mit einem Male.

Dabei hat er leise begonnen.

Die Buchstaben sanft über’s Papier schwommen

und haben sich so ruhig positioniert.

Was ist eigentlich passiert?

Unbewusst,

übernahm der Frust

die Regie,

so dass die

Wörter ruppig wurden

und nicht mehr spurten.

Sie brüllten sich an, bespuckten sich,

benahmen sich wie ein Bösewicht.

Vielleicht muss ich einfach mal raus, auf eine Bank und die Zeit vergessen.

Vielleicht brauche ich Schlaf, auch dieser was zu knapp bemessen.

Vielleicht habe ich den Herbstblues und trauere schon jetzt um den Sommer.

Vielleicht wird alles ein frommer

Wunsch bleiben

und ich werde den Text neu schreiben.

Vielleicht hole ich mir einen Schokokuss

oder ein Eis zum Schluss

und träume von glanzvollen Zeiten,

ohne Chaos zu verbreiten.

Hörspiel live

Heute dachte ich, ich trau‘

mich mal an die Sportschau.

Als Kind brauchte ich dabei viel Geduld.

Heute ist sie für mich Kult.

So ändern sich die Zeiten und der Geschmack –

das hält mich auf Trapp.

Es ist ja nichts festgezurrt,

worüber ich gestern noch gemurrt

kann morgen schon mein neues Hobby sein.

Mit dieser Ansicht bin ich bestimmt nicht allein.

Und so hörte ich mal wieder Radio.

Die Sportschau macht mich immer froh.

Denn sie öffnet eine Quelle vielzähliger Emotionen,

welche in Sportreportern wohnen.

Weil eine Zeitspanne ihn so gequält,

hat ein Reporter leidenschaftlich erzählt:

„In dieser Zeit back‘ ich ein Brot,

wasch‘ mein Auto noch zur Not,

kaufe meiner Frau alles ein,

streichle meine Katze fein

und kaufe mir danach noch einen Hund…!!!“

Was war der Grund?

Der Schiedsrichter nahm es sehr genau.

Trug eine undurchsichtige Miene zur Schau.

Betrachtete fünf Minuten lang eine Scene von allen Seiten,

bevor er „Elfmeter!“ lies verbreiten.

Der ging dann, ich glaub‘ auch noch daneben

und war kein Segen.

Doch für mich tat es sich lohnen.

Ich badete in reichhaltigen Emotionen,

grinste über das ganze Gesicht

und hatte für heute eine Geschicht‘.

Wer gewann? Nicht wirklich wichtig.

Hauptsache wir am Radio lachten tüchtig.

Es sind ja nur Spiele,

das vergessen viele.