Es sprießt…

Hunderte feiner blonder Härchen

sprießten im Gesicht von Tante Klärchen.

Auch in meinem Gesicht sprießt nun ein Bart,

in dunklen Farben und sehr apart.

Was Frau heutzutage so alles leisten kann,

ich rasiere mich öfter als mein Mann.

Lesung mit Musik

Es passt vortrefflich, dass ich in Trauer ertrinke.

Ich weine Tränen, wie ein Baum mit angeritzter Rinde.

Im literarischen Café, man heut‘ von der Sehnsucht spricht.

Dies verleiht meinen Tränen noch mehr Gewicht.

Doch während des Vortrags, ich dies gern erwähne,

verwandeln sich traurige Tränen zu lachender Träne.

Aus dem sanften Trauerfließen

jetzt herrliche Lachtränen sprießen.

Dazu noch Geräusche, wie Glucksen und Prusten,

manche Gäste vor unterdrückten Lachen husten.

Lachen und Weinen, der Sehnsucht Gesichter,

gehören zusammen, sie sind Geschwister.

Ist dazu der starke Wille noch mit zu Werke,

versetzen die Drei zusammen, im Leben, Berge.

Noch immer aktuell

Vom Politiker zum Folterknecht ist der Weg nicht lang.

Am Wort liegt es, macht man uns Hoffnung oder bang.

Denn mit zuviel Theatralik

schürt man Angst und Panik.

Ich wähle Politiker, keine Folterknechte,

noch haben wir Freiheit und Rechte.

Und wieso spricht man miteinander in diesem Ton?

In welchen Land lebe ich, das frag‘ ich mich schon?

Ich pflege so oft es geht das gute Wort,

das Freundlichkeit trägt mit sich fort.

Und stets, wie auch das Wörtchen „Danke“,

aufblüht wie eine Blumenranke.

Ein Lächeln ein jeder doch immer versteht.

Es zeigt uns, dass es mit Freundlichkeit leichter geht.