Leider wird’s nimmer grüner

Nach der Wahl gab’s reichlich Tränen.

Ob manche sich schämen?

„Leider wird’s nicht mehr grüner,“

gackern die Hühner.

Für diese steig ich in die Bütt‘,

den Gockel aus München nehm‘ ich mit.

Aus ist’s nun mit dem Ökokrampf!

Ausgedampft hat der Hanf.

Die Farbe Grün ab sofort verboten.

Der Gockel will dies nicht ausloten

und bläht sich auf, bis kurz vorm Platzen.

Kein Hühnchen will mehr mit ihm knatzen.

Das Auto mit Verbrenner

fährt weiter übern Brenner.

Und in der Stadt steht’s im Stau.

Kein Himmel ist nicht mehr himmelblau.

Die Kraftwerke verteilen Ruß.

Kein Reicher geht mehr zu Fuß.

Und mit der Welt Armen,

kennt niemand mehr Erbarmen.

„Die Welt,“ sagt der Gockel aus München,

„die kann man nur noch beschimpfen.“

Mit einen Bauern im Schlepptau,

so bauernschlau:

„Die Kuh macht Muh auch angebunden.“

Sie wird in Stall weiter geschundenen.

Die grüne Wiese leider leer.

Die Almmilch kommt von weiter her.

Das Grüne zerschlissen –

irgendwer hat’s verschiss…,

irgendeiner war dumm

und wir schlagen uns mit den Folgen herum.

Gemmer a weng,

gemmer a weng,

gemmer a weng

zum Streng.

Musik und Spaß dort auf dich warten

beim Tanz im Weißengarten.

Schwing das Tanzbein.

dort bist du nicht allein.

Oldies und Evergreens sind noch heute „In“,

beim Tanztee da schmilzt du dahin.

Geh‘ vorbei und tanze, sei nicht dumm,

tanzend wirst du wieder jung.

Die Tanzschühchen drehen sich von alleine,

Roy Orbinson macht uns flotte Beine.

Beim Tango und beim Walzerschritt

erkennt man, wer noch fit.

Pretty Woman,

mögest du nie verstummen.

Schuld war ja

nur der Bosa Nova.

Liebeskummer lohnt sich nicht…

Tanzen ist hier Pflicht.

Tag der Nachbarschaft

Heut‘ der Tag der Nachbarschaft

ungeahnte Freuden schafft.

Bei Kaffee und Kuchen,

neue Freundschaften suchen.

Hier und dort ein Liedchen singen,

wird immer Frohsinn bringen.

In Fürth, da gibt’s a Örtla,

das nennt‘ man das Südstadtgärtla.

Moni hat g’sacht: „Herkommen ist nicht schwer,

steig in den Bus und komm‘ hierher.

Steck‘ ein paar Gedichte ein,

du wirst bei uns willkommen sein.“

Gesagt, getan und nun bin ich da.

Begrüße freudig die Gärtnerschar.

Heute schon etwas gepflanzt?

Einmal um den Baum getanzt?

Ausgesät und begossen?

So darf man auf reiche Ernte hoffen.

Ich liebäugele mit der Blumenzier:

„Moni, für die Einladung danke ich dir.“

Frühlingserwachen

Viele Leute unterwegs.

Stets

ertönte Gläserklang.

Tönend schwang

er durch den Markt,

der erstarkt

erwacht aus seinem Winterschlaf,

sich in der Sonne wärmte brav.

Der Weg durch den Markt ist eng wie eine Boxengasse.

Durch diesen wälzte sich die Besuchermasse.

Vorbei an süffigen Angeboten,

erzählte man sich Anekdoten.

Der Wein gut gekühlt .

Die Wärme der Sonne gefühlt.

Mit Aperol gemixt der Sekt.

Kein leerer Stuhl, so ging ich weg.

Die Straßen voller Melodei,

wir bitten zum Tanze 1-2-3.

In der Eisdiele gab es ein Eis

und grünen Tee, dieser sehr heiß.

und bevor ich mich damit verbrannt,

bin ich nach Haus gerannt.

„Gute Nacht,“ ruf ich aus der Ferne.

Am Himmel leuchten nun die Sterne.

Der Markt nachts geschlossen.

Am Montag darf ich auf einen leeren Stuhl hoffen.

Reich beschenkt

Meine Seele ist und bleibt analog.

Der Briefkasten ihr Futtertrog

und dieser war gestern so reichlich gefüllt,

dass er beim öffnen: „Mahlzeit,“ gebrüllt.

Das dicke Kuvert besah ich mit Erstaunen.

Vernahm darin leises Wispern und Raunen

und als ich es geschüttelt,

hat es gebrummt und gerüttelt.

Ich riss eine kleine Ecke auf

und lauter Applaus quoll heraus.

Vorsichtig steckte ich hinein einen Finger

und fand darin keine gefräsigen Dinger,

sondern einen Brief,

der meinen Namen rief.

Ich bin noch immer sehr berührt.

Hatte keinen Wunsch nach Schlaf gespürt.

Habe die halbe Nacht gewacht.

Sie haben mir eine große Freude gemacht.

Vielen Dank für das wunderschöne Buch.

Herzliche Grüße, für heute genug.