Dabei hat es leise begonnen

Irgendwie hängt noch was quer.

Ich schieb‘ die Worte hin und her.

Manchmal ist Sand im Getriebe,

Ärger statt Liebe

und Frust

statt Lust.

Und dann löst sich der Knoten und alles ist gut.

Und du schwörst dir, das nächste Mal hast du mehr Mut.

Ach, der Bildschirm heut‘ so leer.

Mit einem Text tu‘ ich mich schwer.

Er schreit so laut nach Randale,

mit einem Male.

Dabei hat er leise begonnen.

Die Buchstaben sanft über’s Papier schwommen

und haben sich so ruhig positioniert.

Was ist eigentlich passiert?

Unbewusst,

übernahm der Frust

die Regie,

so dass die

Wörter ruppig wurden

und nicht mehr spurten.

Sie brüllten sich an, bespuckten sich,

benahmen sich wie ein Bösewicht.

Vielleicht muss ich einfach mal raus, auf eine Bank und die Zeit vergessen.

Vielleicht brauche ich Schlaf, auch dieser was zu knapp bemessen.

Vielleicht habe ich den Herbstblues und trauere schon jetzt um den Sommer.

Vielleicht wird alles ein frommer

Wunsch bleiben

und ich werde den Text neu schreiben.

Vielleicht hole ich mir einen Schokokuss

oder ein Eis zum Schluss

und träume von glanzvollen Zeiten,

ohne Chaos zu verbreiten.

Hörspiel live

Heute dachte ich, ich trau‘

mich mal an die Sportschau.

Als Kind brauchte ich dabei viel Geduld.

Heute ist sie für mich Kult.

So ändern sich die Zeiten und der Geschmack –

das hält mich auf Trapp.

Es ist ja nichts festgezurrt,

worüber ich gestern noch gemurrt

kann morgen schon mein neues Hobby sein.

Mit dieser Ansicht bin ich bestimmt nicht allein.

Und so hörte ich mal wieder Radio.

Die Sportschau macht mich immer froh.

Denn sie öffnet eine Quelle vielzähliger Emotionen,

welche in Sportreportern wohnen.

Weil eine Zeitspanne ihn so gequält,

hat ein Reporter leidenschaftlich erzählt:

„In dieser Zeit back‘ ich ein Brot,

wasch‘ mein Auto noch zur Not,

kaufe meiner Frau alles ein,

streichle meine Katze fein

und kaufe mir danach noch einen Hund…!!!“

Was war der Grund?

Der Schiedsrichter nahm es sehr genau.

Trug eine undurchsichtige Miene zur Schau.

Betrachtete fünf Minuten lang eine Scene von allen Seiten,

bevor er „Elfmeter!“ lies verbreiten.

Der ging dann, ich glaub‘ auch noch daneben

und war kein Segen.

Doch für mich tat es sich lohnen.

Ich badete in reichhaltigen Emotionen,

grinste über das ganze Gesicht

und hatte für heute eine Geschicht‘.

Wer gewann? Nicht wirklich wichtig.

Hauptsache wir am Radio lachten tüchtig.

Es sind ja nur Spiele,

das vergessen viele.

Einmal im Jahr…

Für Sie alle meine besten Wünsche:

Täglich ein paar frische Strümpfe,

immer etwas Gutes zu Essen,

Prosecco nicht vergessen,

zum Dessert viel Musik und Lachen,

auch mal was Verrücktes machen,

Gottes Segen und Erbarmen,

liebende Arme die Sie umarmen,

und eine lange, lange Zeit

in Liebe verbunden zu Zweit.

Zeitverschwendung

„Bitte bleiben sie am Apparat.“

Hätten sie sich diese Worte nur gespart.

„Der nächste freie Mitarbeiter ist für sie da.“

Was für ein nutzloses Bla-bla-bla.

„Drücken sie die Taste eins, zwei, drei oder vier…“

Dies hier dauert länger, ich hol‘ mir ein Bier.

Arztpraxen haben das Callcenter entdeckt.

Bis man einen Termin bekommt, ist man verreckt

wie ein Hund

oder wie durch ein Wunder wieder gesund.

Außer sie sind Privatpatient oder lukrativ erkrankt.

dann öffnen sich Türen: „Herzlich Willkommen und vielen Dank!“

Unverhofft

Rosen ohne Zahl

wachsen überall.

Unverhofft

sieht man sie oft.

In der engsten Straße

blühen sie vor unserer Nase.

Fürth ist eine Rosenstadt,

geh‘ mal spazieren und seh‘ dich satt.

Schon einmal „Dornröschens Haus“ geseh’n?

In der Kreuzgasse bleibst du staunend steh’n.