Die Regeldenkmaschine

In der Stimme den zarten Schmelz,

so säuselt der Wolf im Schafspelz

seine Gebote ins Mikrofon.

Und schon,

liegen die Geißlein ihm zu Füßen

und müssen vor der Maske büßen.

 

Es ergeht dem Volke nun wie im Wilhelm Tell,

doch kein Held so schnell zur Stell‘.

Auch nicht in der Opposition,

sie schweigt zu lange schon.

Ist das nicht verrückt,

dass man lieber vor Angst erstickt?

Als…

Keinesfalls…

 

Das Leben ist jetzt leer geworden.

Bedrückendes Schweigen an so vielen Orten.

Nur Belastung,

keine Entlastung.

Knüppeldick prasselt es auf uns hernieder,

monatelang und täglich wieder.

Bis wir und ist dies nicht verrückt,

an den Geboten sind erstickt?

 

Nur immer: „Appell!“

„Appell, Appell!!“

Wo bleibt Hoffnung, Zuversicht –

bevor zu Boden gedrückt, das Volk erstickt?

 

Die Sonne scheint, das Vöglein flattert

und eine Regeldenkmaschine rattert…

 

Am Rande

Flaschensammler sammeln Flaschen.

Leere Flaschen füllen leere Taschen.

Sie sammeln hier und dort,

suchen überall an jedem Ort,

auch in den Mülleimern im Stadtpark.

Trifft dies nicht ins Knochenmark

einer Gesellschaft,

welche sich langsam selbst abschafft?

Sonntagnachmittag

Ich bin heute Zaungast.

Sitze auf einer Bank, befreit von jeder Last

und gebe mich dem Jazz hin.

All die Menschen hier drin

im Park,

wissen nicht wie stark,

heute meine Seele singt

und schwingt.

 

Eingebettet in Notenklängen,

befreit von allen Zwängen,

mit etwas Prosecco belebt,

meine Seele erbebt.

Singen,

schwingen,

wiegen –

Jazz lieben.

Schlagzeug, Klarinette, Saxophon…

Schon

steige ich empor auf der Tonleiter,

in den Himmel hinauf und weiter.

Nehme Platz auf einem Wolkensofa

und schreibe etwas Gedankenprosa.

 

Nur leider zur Hand kein rosa Papier,

nur die Rückseite meines Attestes hier.

Mein Doc wird es mir verzeihen,

ist er doch Einer von uns Zweien,

der sich, wenn ich mein Gehirn benutze freut.

Auf Wiedersehen im Stadtpark, Schluss für heut‘.