Mein Herzschrittmacher

Der Vogel singt, die Sonne scheint,

der Himmel ausnahmsweis‘ nicht weint.

Am Sonntag, Stadtpark und Wochenmarkt im Jazzrausch.

Ich tausch‘

meinen Gehstock gegen Tanzschuhe –

Jazz mein Herzschrittmacher, mein Uhrwerk, meine Unruhe.

Zur Jazzsession gehe ich immer ohne Begleitung.

Der Jazz, meine persönliche Bewusstseinserweiterung.

Ich möchte bei einem Konzert mit niemandem reden,

nur mit mir Eins sein und auf den Tönen schweben.

Glenn Miller, Benny Goodman, Chris Barber und Mr. Acker Bilk,

die Musik meiner Kindheit und Jugend wild

und ausgelassen.

Jazzmusik lässt meine Seele tanzen!

Jazztöne, sanft schmelzend wie Butter.

Der Jazz – mein Croissant, mein Seelenfutter.

Und danach?

Die Bayrische Landesregierung ist gar nicht faul

und schmiert uns Wahlvolk fleißig Honig ums Maul.

Bis zum ersten Oktober lässt man locker die Zügel

und danach??? Vielleicht wieder Angst verbreiten, verbale Prügel,

Hausarrest, Homeschooling, FFP2-Knebel oder gar Daumenschrauben…???

 

Was kommt im Oktober, darüber schweigt sie sich aus.

Zum Kreuzchen malen dürfen wir hinaus…

Und danach…?

Und danach…?

Wieder ohne Grundrechte?

Wie einst Mägde und Knechte.

 

Die Schnake

Singend stirbt die Schnake.

Zu Herzen geht mir ihre Klage.

Doch teile ich mit niemand freiwillig mein Blut,

so weit, so gut.

Nun liegt sie hier, in ihrem Blute.

Auf meiner Stirn die Zornesglute.

Sie ist mir über den Arm gekrochen,

hat zugestochen und ich sah rot…

Die Mücke nun tot.

 

Rotes Gedicht

Rot ist das Morgenlicht.

Rot der Sonnenniedergang.

Ich schau ihm gerne zu, sehr lang.

Die Farbe Rot ist meine Muse.

Rot ist meine Wickelbluse,

welche mir leider zu klein,

egal wie ich zerre,

ich pass‘ nicht mehr rein.

Rot die Kirschen im Streuselkuchen

und die Himbeeren zum Versuchen.

Erdbeeren süß und rot, warten

in so manchen Nachbarsgarten.

Rot die Tomaten auf meinem Teller

und mein Stift gleitet nun schneller

über’s Blatt…

Bin ich schon satt

vom Schreiben?

Nein, ein Rest darf noch bleiben

als Nachschlag

und hier ein kleiner Nachtrag:

Rot die Marmelade auf meinem Brot,

seine Rinde bestreut mit Roggenschrot

und mit etwas Schnittlauch bestreut –

köstlich! Hab‘ ich nie bereut.