Folgt dem Stern

Drei Pinguine aus der Antarktis,

wollten dorthin, wo es warm ist.

„Wir folgen diesen hellen Stern!“

Dies taten sie freudig, dies taten sie gern.

Drei Könige trafen sie unterwegs.

Mit ihren Kamelen folgten diese stets,

wie die Pinguine den gleichen Stern,

mit vielen anderen von Nah und Fern.

So zog eine Karawane durch die Lande,

wie Perlen aufgereiht am Bande.

Menschen und Tiere, Arm und Reich,

vor Christus sind sie alle gleich.

Sie fanden die Krippe, sahen das Kind.

Erkannten wie seelenverwandt sie sind.

Alles ist Eines, miteinander verwoben:

die Erde, die Sterne, das Universum dort oben.

Epilog:

Heute tragen sie Badelatschen.

Kichern und tratschen,

liegen am Strand, baden im Toten Meer

und kommen wie einst von weit, weit her.

Kometennacht

Nun wird es schon sehr bald finster.

Ausgeblüht nun auch der Ginster.

Nur die Rose, mit dem Dorne,

blüht im Garten noch ganz vorne.

Die Nebelsuppe, gut gekühlt,

hat sich schon wärmer angefühlt.

Vom Tanze müde und matt

streife ich nun meine Schuhe ab.

Zufriedenheit heute meine Zier,

Musik und Tanz – mein Lebenselixier.

Zu jeder Zeit

mein Bett bereit.

Mein Schutzengel, mit Wärmekissen,

wird mich gleich nicht mehr vermissen.

So mache ich das Tablet nun zu.

Euch allen eine gute Nachtruh‘,

Gottes Segen und gute Nacht.

Hinter den Wolken die Sternenpracht.

In Gedanken zerteilen wir die Wolken

und einfach nur den Kometen folgen.

Eine einsame Tätigkeit

Gedanken wandern ohne Ende

durch meinen Kopf und in die Hände.

Die Finger tippen mal hier, mal dort.

Buchstaben erscheinen in einem fort.

Das Display vom Tablet zeigt mir alles an,

ich sitzt am Stuhl vor dem Tisch vorndran.

Schreiben ist eine einsame Tätigkeit.

Hier ist man selten zu Zweit.

Meine Türe meistens geschlossen.

Man kann Eintritt sich erhoffen.

Ich nahm mir heute frei für die Zeit,

damit sie gerne bei mir bleibt.

Manchmal lesen wir oder backen.

Zu Hause sitzt die Zeit mir nicht im Nacken.

Hören Einschlafmusik und der Nachbarn Tätigkeit.

Sollten wir uns ärgern, sind wir zu zweit.

Wagen ein Stößchen mit dem Sektglas,

aus purer Freude, nur so zum Spaß.

Die Zeit, meine Freundin jederzeit,

für sie nehme ich mir immer Zeit .

Euch eine gute Nacht,

seht die Sternenpracht.

Gott schiebt den Mond ein Stückchen weiter.

Petrus steht daneben und hält die Leiter.

Der Tag vorbei, ich geh‘ zu Bett.

Schreiben war wie immer nett

und ertragreich .

Schlaft wohl, ich schlaf gleich.

Bleibt gottbehütet,

es wütet ein kalter Wind,

ins Bett geschwind .

Reichlich Arbeit

Weihnachten naht mit schnellen Schritten.

Wir brauchen die Weihnacht nicht extra bitten.

Oh, nein,

sie kommt von ganz allein,

im Schlepptau ein großes Gefolge:

Unzählige Engel auf einer Wolke,

ungeschriebene Weihnachtskarten,

ungepackte Päckchen auf uns warten ,

Marzipan und Plätzchenteig –

Weihnachten ist an Arbeit reich.

Den Baum lasse ich im Wald,

bei mir zuhause nadelt er bald.

Ich schreibe schon am Weihnachtstext.

Damit warte ich nicht bis zu letzt.

Dies ist immer der schwerste Text des Jahres.

Schreib‘ ich ein Märchen, schreib ich was Wahres?

Schreib‘ ich was Kurzes, schreib‘ ich was Langes?

Manchmal mir davor auch bang ist.

Es ist ja immer die selbe Geschichte ,

mit mehr oder weniger künstlerischer Dichte.

Vielleicht sollte ich es wagen,

etwas völlig Neues zu sagen.

Doch bleibt das Wort im Hals mir stecken,

da hilft kein Dehnen oder Recken.

Raus rutscht meist das konservative Wort,

das Kreative ist dann schon fort

oder im Ordner heimlich versteckt.

Nur leise blättern, damit man es nicht weckt.

Mit „Nichts“ spielen

Es ist nicht zum Zeitvertreib,

wenn ich über „Nichts“ schreib‘.

Am Anfang war das „Nichts“ so klein,

es passte in die Bleistiftmine hinein.

Im Bleistiftinneren vermehrte es sich

und nun bekomme ich es zu Gesicht.

Als Buchstaben füllt das „Nichts“ nun Zeile für Zeile

das Din a 4 Blatt seit einer kurzen Weile.

Acht Zeilen hat es bis jetzt gebracht,

acht Zeilen in einer Regennacht.

Es klopften und pochten

Regentropfen

am Fensterbrette

um die Wette.

Rhythmisch,

harmonisch,

zahllos, groß und klein,

viele Tropfen passten in eine Wolke hinein.

Die Wolke aus Wasserdampf

entleerte sich nun ganz.

Ob nach dieser Regennacht

morgen früh die Sonne lacht?

Dies kann ich noch nicht sagen,

bis jetzt wurde mir keine Nachricht zugetragen.

Aus dem „Nichts“ die Morsezeichen

der Wolke mich nun erreichen,

am Fensterbrett ins „Nichts“ zerfließen,

winzige Wassertröpfchen hinterließen

und diese dann die Hauswand benetzen.

Diesen Vorgang ich dann in Bleistiftsätzen

auf Papier niederschreibe,

aus dem „Nichts“ seit einer Weile.

Geistig mit „Nichts“ umhüllt,

ein Din a 4 Blatt gefüllt .