Gaumenfreuden

Ich bin heute ganz zufrieden.

Habe zwar noch nichts geschrieben,

doch das wird schon noch was,

denn ich hatte meinen Spaß.

Ich aß heute im Spaghetti-Himmel,

inmitten des Fußgängergewimmel‘

der FuZo, neudeutsch abgekürzt,

Gaumenfreuden köstlich fein gewürzt.

Als ich auf den Kellner warte,

fand ich sie in keiner Menuekarte.

Doch ich hatte sie hier schon gegessen

und bin auf Spaghetti Ametriciana ganz versessen.

Spaghetti und Tomatensoße mit Zwiebeln und Speck.

Und so schrieb ich keck

meinen Wunsch auf einen Zettel

und sagte, dass ich dieses Gericht gerne hätte.

Hoch erfreut darüber der Koch

und ich denk‘ mir, es geht doch.

Ich bin in diesem Lokal sehr beliebt,

was vielleicht auch an meiner Trinkgeldkultur liegt.

Ich habe auf Reisen viel gelernt.

Geschwärmt

hat noch niemand von einem knausrigen Gast,

dieser scheint mir doch eher eine Last.

Ich gebe immer 10% der Rechnungssumme.

Im Kopfrechnen bin ich keine Dumme

und wenn’s etwas darüber ist,

lächelt der Service aus Freude und nicht nur aus Pflicht.

So werden Sonderwünsche gerne erfüllt,

bei mir hat noch kein Koch, das geht nicht, gebrüllt.

Spielstraße

Ich ließ den Hulareifen

um meinen kleinen Körper kreisen,

in der Pfisterstraße, auf dem Trottoir,

das einst mein Spielplatz war.

„Komm klan’s Spätzla

mal‘ ein Hüpfekästla

auf’s Pflaster, gleich neber’n Laster.“

Anstatt dass überall

springt der Ball,

rollen Autos durch die Straßen –

dort, wo wir als Kinder noch vor der Haustür saßen.

Fangerlenz spielt man nicht alleine.

Vergessen heut‘ die Ballspielreime.

Vorbei war die Langweil‘,

wenn wir hatten ein Springseil,

gehüpft gern auch allein,

doch auch zu dritt und zu zweien.

Tonschusser hatten wir immer im Säckchen,

mit bunten aus Glas, die gewonnenen Schnäppchen.

Das Verstecken

in Hinterhöfen und Häuserecken,

war die Königsdisziplin,

ob Kinder dies heute noch spielen?

Und zum Spielen von „Blinde Kuh“

reichte uns ein Schal dazu.

Unter den Autos Katzen schnurren.

Vor’m Rathaus die Tauben gurren.

Kinder hüpfen

durch die Pfützen,

Hunde bellen,

aus den Gasthöfen schweben in Wellen

die Gerüche auf die Straß‘

und jetzt Ballspielen – danke, das war’s.

In St. Peters Gruselnacht

Bin gerade heimgekommen.

Bacchus hat mich in den Arm genommen.

Er führte mich frohgemut durch die Nacht,

die von Laternenpracht

erhellt nur scwach.

„Ach,“

fragte ich Bacchus, „wo ist hier der Dimmer?“

und er: „Gnädigste, ich find‘ ihn nimmer.“

In St. Peters Gruselnacht,

wehe dem, der zu laut lacht.

Dann kommt die Stiefmutter von Schneewittchen,

packt ihn am Schlafittchen.

Edgar Ellen begleitet ihn auf’s Klo

und wischt ihm ab den Po.

Oh, du ungeliebter Scheibenkleister!

Hier gruseln sich sogar die Geister,

die hier alle schwarz gewandet,

in ihnen alles Licht versandet.

Hier ist es kalt, wie in einer Gruft.

Die Kälte zupft

mir eine Gänsehaut .

Der Wind pfeift laut.

Der Wein im Glas schockgefroren.

Ich verstopfe mir die Ohren

und wünsche euch mit ruhigem Blut:

„Gute Nacht. Ich hoffe, ihr habt bis morgen früh gut geruht.“

Was sagte ich…

Im Bus verfolge ich immer gut gelaunt,

wie man den Fahrkartenautomat bestaunt.

Von 10 Fahrgästen schaffte es nur Eine.

Ihre Kinder jedoch hatten keine

und fuhren schwarz, also ohne.

Für manchen lohne

sich also dies-

der Bus ein neues Schwarzfahrparadies?

Gestern schaffte es ein Paar bis zu Bezahlen,

doch dann begannen die Nervenqualen.

„Überprüfe Bezahlvorgang….“

Dies dauerte so lang

bis zum Rathaus.

Dort stiegen die Fahrgäste aus,

leider ohne.

Was sagte ich? Für manchen lohne…

Für mich

lohnt sich der Automat nicht.

Bis zum Display hinauf, kann ich nicht schauen.

Auch fehlt mir in die Technik das Vertrauen.

Ich schau‘ den anderen zu und bin richtig froh,

denn ich habe ein Fahrkarten-Abo.

Gut gelaunt gegen Mitternacht

Am französischen Stand der Nachbarstadt

fand das diesjährige Wetttrinken der Schutzengel statt.

Am Kopf als Hut eine Austernschale.

Zu Fliegen versuchte er einige Male.

Kicherd stieg er dann in den Bus,

weil er zu mir nach Hause muss.

Wollte bezahlen mit einem Rosenquarz

und fuhr dann doch lieber schwarz .

In der Hand seinen Heiligenschein,

so kam mein Schutzengelchen total betrunken heim.

Champagnerbläschen

entsteigen seinen kleinem Näschen.

Gut gelaunt pinkelt er in meinen Prosecco,

bevor er die Gesichtsfarbe wechselt wie ein Gecko.

Ob er gewann, konnte er mir noch nicht sagen,

ich habe ihn in der Nacht mehrmals auf’s Klo getragen.