Der Stift

Manchmal sitz‘ ich bis tief in die Nacht,

der Stift in der Hand hält mich noch wach.

Manchmal sitze ich auch am Tage,

der Stift in der Hand wartet auf die Frage.

Manchmal sitze ich auch stumm,

der Stift in der Hand weiß nicht warum.

Manchmal höre ich mich laut lachen,

der Stift in der Hand schreibt vergnügliche Sachen.

Der Stift in der Hand, der bin ich.

Mal ernst, verletzlich und wieder vergnüglich.

Der Stift in der Hand um keinen Satz verlegen,

Papier zu beschreiben für mich ein Segen.

Blumen, die niemals welken

Ich denk‘,

ich schenk‘

statt Pralinen lieber Nelken,

aus Buchstaben die niemals welken.

Binde aus Rosen

und Herbstzeitlosen

ein Blumenbouquet,

mit einem Toupet

aus Samenhaar’n

vom feinsten Löwenzahn.

Aus den kleinsten Pflasterritzen

sah ich ihn sonnengelb hervor spitzen.

Der rote Klatschmohn

blüht lange schon.

Leider ist der Flieder schnell verblüht,

ich sing‘ ein leises Trauerlied.

Nun ist es Nacht,

die Blütenpracht

den Mond betrachtet

und auf die Kühle wartet,

auf Morgentau hofft,

bevor die Sonne an mein Fenster klopft.

An Regentagen

Laut oder leise regnet es noch

von allen Seiten ins Hosenloch.

Der Regen hat einen Riesenspaß,

alle am Festival sind pitschenass.

Die Regentropfen fallen ungehemmt.

Endlich ein Superwochenend‘,

mit einem extrafreien Tag…

Den mag

ich dann zum Trocknen nehmen

und mich dann nach ganz viel Sonne sehnen.

Ach Sonne, liebste Sonne mein,

schein‘ bis in mein Bett hinein.

Regentropfen, du nasser Tag,

bist für mich nie eine Plag‘,

eher mein Haushaltssegen.

Bei Regen

erwacht mein Aufräuminstinkt

und bringt

alles wieder ins Lot –

Aufräumen, das oberste Gebot.

Nun liegt alles wieder an seinem Platz.

Somit findet mein Eheschatz

nichts mehr, von dem was er suchet.

Denn nichts liegt mehr da, wo er es vermutet.

Leider wird’s nimmer grüner

Nach der Wahl gab’s reichlich Tränen.

Ob manche sich schämen?

„Leider wird’s nicht mehr grüner,“

gackern die Hühner.

Für diese steig ich in die Bütt‘,

den Gockel aus München nehm‘ ich mit.

Aus ist’s nun mit dem Ökokrampf!

Ausgedampft hat der Hanf.

Die Farbe Grün ab sofort verboten.

Der Gockel will dies nicht ausloten

und bläht sich auf, bis kurz vorm Platzen.

Kein Hühnchen will mehr mit ihm knatzen.

Das Auto mit Verbrenner

fährt weiter übern Brenner.

Und in der Stadt steht’s im Stau.

Kein Himmel ist nicht mehr himmelblau.

Die Kraftwerke verteilen Ruß.

Kein Reicher geht mehr zu Fuß.

Und mit der Welt Armen,

kennt niemand mehr Erbarmen.

„Die Welt,“ sagt der Gockel aus München,

„die kann man nur noch beschimpfen.“

Mit einen Bauern im Schlepptau,

so bauernschlau:

„Die Kuh macht Muh auch angebunden.“

Sie wird in Stall weiter geschundenen.

Die grüne Wiese leider leer.

Die Almmilch kommt von weiter her.

Das Grüne zerschlissen –

irgendwer hat’s verschiss…,

irgendeiner war dumm

und wir schlagen uns mit den Folgen herum.