Advent

Ich bin jetzt Mitarbeiterin vom Nikolaus.

Wichtel bringt säckeweise Weihnachtskarten ins Haus.

Engel laden kleine Geschenke ab

und Weihnachtspapier, nicht zu knapp.

Sie rollen Tesafilm mir vor die Füße stellen

und tragen mir auf: „Versende bitte Weihnachtsgrüße.“

Nun pack ich Päckchen, binde Schleifen,

lass Gedichte in mir reifen

und sende dann in Stadt und Land

Weihnachtsgrüße, geschrieben mit der Hand.

Ein Blick ins Tagebuch

Ja Leben!

Das Streben

nach Erlebnissen.

Nicht vor dem Fernseher sitzen

und nur zusehen,

sondern hinaus ins Leben gehen.

Auch und vor allem dann, wenn es einem schwer fällt,

Weil es Freude bringt und die Seele erhellt.

Und ich habe es eines Tages nicht mehr nach Hause geschafft,

Ich hatte wenigstens eine erlebnisreiche Nacht.

 

Ich lege mich jetzt zur Ruh‘.

Deck‘ mich mit einer Wolke zu.

Ein Wärmekissen zu den Füßen,

meine kalten Zehen die Wärme begrüßen.

„Gute Nacht“, rufe ich hinauf bis zu den Sternen-

den Nahen, wie den Fernen.

Wie frisch gedruckt

Über 100 €uronen frisch gewaschen, gebügelt,

gekämmt und geschniegelt.

Ihre Zähne geputzt.

Das Toupet leicht verrutscht.

Fast unbenutzt und kaum gefaltet,

bis jetzt von mir gut verwaltet,

wandern nun von Hand zu Hand.

Mit der DM sind sie entfernt verwandt

und hatten einst geschworen:

„Unsere Stabilität kannst du loben!“

Aber nur bis zur nächsten Krise,

dann machst du Miese.

 

… doch nie ein Roboter

Auch ich kämpf‘

mit der künstlicher Intelligenz.

Sie macht den Reim zunichte

und wirbelt herum, alles was ich dichte.

Jede Woche macht sie mir mehr Arbeit

und stiehlt damit mir immer mehr Zeit.

Sammelt,

stammelt

und verstümmelt,

des Textes Totenglöckchen bimmelt.

Viele sind des Lesens müde.

Doch ich habe noch nicht genug

von einem guten Buch.