Nur Rosen

Für mich der schönste Rosenplatz

ist dort, wo Ludwig Feuerbach

begraben ist und den Worten seines Freundes Dürer lauscht,

die sich nebenan im Rosenstrauch

in weißen Blüten manifestieren.

Deine Farbenpracht

und deine Artenvielfalt erwacht

am Johannisgottesacker,

wo nackter

Grabstein von dir belebt

und Rosenduft die Toten umweht.

Die Erinnerung an Albrecht Dürer und Ludwig Feuerbach

hälst du mit vielen Schwestern wach.

Mit einem Kleid, aus Rosenblüten umschwebt,

stand ich dort, selten so etwas Schönes erlebt.

Manchmal

Manchmal leider ich unter Schlamperitis.

Nicht, dass es täglich ist.

Doch wenn, ist sie mächtig

und sehr, sehr lästig.

Ich bin eigentlich eine faule Sau.

Ich weiß immer wo genau

meine Sachen sind.

Weil sie früher, als ich ein Kind,

in der Nacht verschwanden

und den Weg zu mir zurück, nicht mehr wiederfanden.

An das schöne Ding

blieb nur die Erinnerung

und der Satz:

„Wer seine Dinge liebt, der hebt sie auf.

Sonst verschwinden sie aus dem Haus.“

Ein Kleinod

Zwischen Freiheit und Stadtgrenze versteckt,

habe ich ein Kleinod entdeckt.

Still und unverschmutzt,

wie nur für mich herausgeputzt,

lud es mich ein Platz zu nehmen,

als hätte es mein Sehnen

nach Ruhe vernommen.

Eingesponnen in der Ruhe Silberfaden,

lies ich meine Seele in ihren Blumenrabatten baden.

Meine Augen ruhten sich an reich verzierten Häuserfassaden aus

und meine Hände brachten Zeichnungen davon mit nach Haus.

Wenn eines Tages städtische Arbeiter anrücken,

wird dies mich nicht entzücken.

Sie bringen nur Unruhe, Stein und Beton,

wer will dies schon.

Freizeitfreuden

Aufgepackt mit Kind und Kegel,

unterm Arm ein Sonnensegel,

auf dem Rücken festgeschnallt der Grill,

seine Stirnfalten sagen aus: Ich will!

In der Tasche feinen gekühlten Salat

und genügend Steaks parat.

Bratwürste reichlich in vielen Sorten,

Kuchen, Limonaden und Eistorten.

Und natürlich Bier.

Grillen! Dafür sind wir hier.

Tisch und Stühle oder Decken,

ein Gebüsch, um zu verstecken,

menschliche Bedürfnisse,

Klopapier und üppig Pisse.

Ein jeder Park auch ein Pissoir –

dafür ist er da.

Und was vom Grillen übrigbleibt,

überall dann liegenbleibt.

In Gebüschen und auch Wiesen,

Plastiktüten danach sprießen.

Holzkohle die Wiese schwärzt –

für die Natur haben wir ein großes Herz.

Muntermacher

Zum Frühstück einen Schüttelreim.

Da werd‘ ich danach munter sein.

Dazu Butterbrot, Apfel und Kaffee.

Am Morgen schreiben, für mich schee‘.

Bin heute Morgen nicht zu stoppen.

Kann von Silb‘ zu Silbe hoppen

und sammle, wie ein Spielerstein ,

Worte und Sätze wie Punkte ein.

Habe ich dann Worte genug ,

schreib‘ ich sie ins Tagebuch.