Ich habe heute Staubmäuse herum geschubst,
ein wenig an ihrem Schwänzchen gezupft
und mit einem Lappen ihre Näschen geputzt.
Papier sortiert,
Papier aufgeräumt,
es ein wenig zu streicheln nicht versäumt.
Papier,
mein Lebenselixier.
Papier hat eine Seele, welche mich umschmeichelt.
Papier ist Schönheit, die meine Seele streichelt.
Papier bedeutet für mich Musenstunden.
Papierene Bücher haben menschliche Seelen gebunden.
Papier hat Millionen von Mustern und Farben.
Ohne Briefe von mir würden meine Freunde darben.
Mit Blumenmuster mein Briefpapier
und Karten habe ich an die 50 Stück noch hier-
mit freundlichen Worten bestückt,
man sie gerne ans Herze drückt.
Ohne bemaltes Zeichenpapier wären Bilderrahmen leer.
Für Wände nehmen wir meist‘ Papiertapeten her.
Das Lesen eines Zeitung aus Papier
bringt das Weltgeschehen zu mir.
Ein großer Papierstern strahlt in den Tag hinaus,
von meinem großen Fenster aus.
Papierenes Geld wandert um die Welt,
doch manchmal ist das Papier mehr wert, als das Geld.
Und wird eines Tages mein Leichnam verbrannt,
trägt er ein papierenes Gewand.
Papier ist geduldig,
vertraut und bleibt mir nichts schuldig.
Ein leeres Blatt Papier meine Freundin in der Nacht.
Auf Papier gibt meine Seele acht.
Ich bin ein Papierverwalter.
Allerlei Papier mein Freizeitgestalter.
Papier mein Retter in der Not.
Papier zu beschreiben mein täglich‘ Brot.
Briefverehrerin –
Postkastenleererin –
Digitalhasserin –
Papierbogenprasserin!
10 Pfennige kostete, in meiner Kindheit, der papierene Bastelbogen.
Ich bastelte gerne und durfte ihn mir holen
aus dem Papierhaus Schöll nebenan, drei Häuser weiter.
Dort bedient noch heute, freundlich und heiter
der Lausbub‘, der damals auf der Treppe stand.
Er reicht mir noch heute Papier in die Hand.
Auf Wiedersehen, bis bald.
Ich geh zurück in meinen Buchstabenwald.
Auf Wiedersehen, wenn frisch sortiert das Chaos hier –
alles nun wieder voller Papier!