Ab und zu liege ich in der Wolle
mit der automatischen Rechtschreibkontrolle.
Wir boxen des öfteren im Ring,
ich schreibe dies und sie setzt was völlig anderes hin.
Als Dichterin ist man ja auch bereit:
den Satz zu drehen zu jeder Zeit,
ein neues Wortgetüm zu erfinden
und aus Buchstaben Weihnachtsgirlanden zu binden.
Das Lametta habe ich auch schon bereit,
ich bügelte es glatt vor langer Zeit.
Dies hatte bei uns Tradition.
Ich denke, manch einer kennt das schon.
Weihnachtskugeln habe ich keine mehr.
Doch meine Kugelschreiber lieb‘ ich sehr.
Mit Tusche gefüllt, ein japanisches Produkt,
sie schreiben ruckzuck.
Nun hauche ich etwas Tannengrün auf’s Blatt
und tauche in alten Erinnerungen ab.
Bestaune das kleine Flugzeug, gebogen aus Draht,
das eine Verkleidung aus Staniolpapier hat.
Dieses war Einwickelpapier von der Schokolade,
welche zur Hand man hatte gerade.
Tannenzapfen mit silbernen Spitzen
im Weihnachtsbaum daneben sitzen.
Eine kleine Wachsfigur ist überall präsent –
das Christkind, das man in dieser Form heute nicht mehr kennt.
Aus halben Nußschalen lachte es mich an,
ich erinnere mich gerne daran.
Meine Sterne hingen einst daneben.
Ich würde heute viel dafür geben,
wenn ich wie Großonkel Karl Flugzeuge aus Draht biegen könnte.
An Weihnachten fliegen
sie im Traum, Jahr
für Jahr.
Echte Kerzen
schmelzen das Eis in den Herzen.
Meines schmilzt, wenn ich an den kleinen Flieger denk,
der von meinen Gedanken gelenkt.
Großonkel Karl sagte: „Es nimmt dich überall hin mit.“
Jedes Jahr nähere ich mich ihm ein kleines Stück.
Ich wünsche Ihnen allen friedvolle Weihnachtstage,
ohne Müh‘ und Plage.
Einen schönen Kirchgang
oder Spaziergang.
Bestaunen sie die Sternenpracht
in der Nacht.
Egal wo,
Gott hört uns immer zu…