Alte Hecken sind verschwunden.
Nistplätze nicht mehr ins Neue eingebunden.
Gitterwände, innen mit Steinen aufgeschüttet –
ist der restliche Garten auch so zerrüttet?
Eine blickdichte Wand, zwei Meter hoch aus Holz,
zeigt des Besitzers Stolz
und mir, dass Blicke hier nicht willkommen –
sich abzuschotten hat zugenommen.
Zugepflastert Gartenwege,
der neue Trend Hochbeete.
Bambusgraspflanzen haben Hochkonjunktur,
eine hier nicht heimische Pflanzenkultur.
Gegen das Bienensterben hat man unterschrieben,
sie jedoch aus dem eigenen Garten vertrieben.
Ich suchte nach Altbekannten.
Spazierte in Gedanken
des Weges entlang und schaute
erstaunt über vertraute
Gartenzäune.
Es blühen die Obstbäume.
Hier und da zeigt sich, noch etwas bieder
zugeknöpft, der lila Flieder.
Der Weiße treibt schon fleißig
und ob der Vogel dort ein Zeisig
oder eine Drossel ist,
erkenne ich leider nicht.
Wie Tinte,
die Farbe der Hyazinthe
und die Osterglocken
trotzten in diesem April den Schneeflocken.
In Biologie war ich leider schlecht.
Ich weis bis heute nicht so recht,
was alles im Garten kreucht, fleucht und blüht –
Hauptsache, es erfreut mein Gemüt.
Natürlich kann ich Gänseblümchen erkennen,
Löwenzahn und Distel beim Namen nennen.
Am Feld Sonnenblume, Kornblumen und Mohn unterscheiden
und ich will nicht übertreiben,
Tulpe, Rose und Lupine bestimmen.
Doch die meisten Blumennamen zerrinnen
mir wie Wasser am Feldrain.
So bleib ich allein,
in Gedanken versunken, stehen am Zaun,
bestaune die Fülle und glaube sie kaum.