Nachtgedanken

Des Tages Last abstreifen.

Noch ein wenig mit dem Bleistift über’s Papier schweifen.

Dem leisen Schaben lauschen

und sich vom Rauschen

des Tinnitus, zu flüstern lassen die Worte.

Ohne Ärger heute, nur Worte von der guten Sorte.

Sie formen sich ohne Absicht zu Sätzen,

sie vernetzen

sich zu …, zu was?

Gedankenstop – für mich ein Anlass,

mal zu lächeln.

Soll ich mir Gedanken zu fächeln?

Mit der linken Hand zart wedeln?

Um Worte bitten, um die Sätze zu veredeln?

Eine Geschichte über das Schreiben schreiben?

Mir noch etwas Wein einverleiben

oder etwas Absinth?

Wird man davon nicht blind?

Einfach nur zur Ruhe kommen,

nein, ich bin nicht benommen.

 

Im Hausflur leises Klicken,

als würde jemand den Lichtschalter drücken.

Doch keine Schritte sind zu hören.

Vielleicht will man nicht stören

und schleicht durch den Flur.

Stille nur,

nicht das kleinste Geräusch…

Beim Zeus!

Ist hier außer mir, überhaupt jemand im Haus?

Nein, ich mach die Tür nicht auf.

Es ist eine Illusion,

meine Nerven gaukeln mir nun schon

alles Mögliche vor.

Ich bin ganz Ohr,

höre meinem Tinnitus zu,

er beruhigt mich im Nu.

Das Weinglas leer,

mein Kopf ruht schwer in meiner Hand.

Allerhand –

schon nach zehn.

Ich sollte schlafen geh’n.

 

Die Stille zerrissen von des Nachbars Husten!

Danke, so kann man auch meine Angst auspusten.

 

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